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Architektonische Rundschau: Skizzenblätter aus allen Gebieten der Baukunst — 30.1914

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Klopfer, Paul: Darstellungsmethoden im gewerblichen Zeichenunterricht
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https://doi.org/10.11588/diglit.42063#0095
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Weimar Maschinenschlosser

Verteilung der Bilder auf dem Bogen — und in der
Schrift liegt. Die Schrift — um nur ein Weniges
über dieses wichtige Thema zu sagen — ist heute
ja endlich aus der Dämmerung oberflächlich-stief-
mütterlicher Behandlung ins warme Licht liebevoller
Beachtung getreten. Mehr als alle Schriftarten
aber erscheint mir die Verteilung der Schrift auf
der Zeichnung pflegebedürftig. Eine einfache
Antiqua mit großen Buchstaben, weil die Antiqua
dem Vertikalismus und Horizontalismus der geo-
metrischen Zeichnung am besten entspricht, und mit
großen Buchstaben, weil diese am schnellsten gut
zu zeichnen sind, wird am ehesten im Schüler den
Begriff vom Werte der Beschriftung als eines

ästhetischwichtigen Mittels wachrufen. Der be-
gabte Schüler kann sich dann von selbst weiter in
die Geheimnisse modernen Schrifttums versenken,
kann Ehmke-, Koch- und andere Schriften üben und
studieren — immer wird die Verteilung der
Schrift auf die Fläche bei der Gesamtwir-
kung des Dargestellten den Ausschlag geben.
Mutatis mutandis ist auch die Beschriftung der
Bauzeichnungen mehr von ästhetischem Werte, als
daß sie bloß Sachangabe wäre. Und sobald in unserer
Mitwelt das Verständnis für gute Schrift mehr Ein-
gang gefunden haben wird, wird auch die Antiqua
leichter und lieber gelesen werden.
Die Zeichnungen auf dem maschinentechni-


Großherzogl. Baugewerkenschule, Weimar

Freihandzeichnen

Architektonische Rundschau 1914
Seite 83
 
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