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Architektonische Rundschau: Skizzenblätter aus allen Gebieten der Baukunst — 30.1914

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Thiersch, August: "Refinements" in der Baukunst der Altertums und Mittelalters
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https://doi.org/10.11588/diglit.42063#0101
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Sebastian Buchegger, Skizze zu einem Einfamilien-
Augsburg hause (Vergl. Tafel 175—179)


sichtigt waren, um einen gewissen perspektivischen
Effekt zu erzielen, wie bei den Kurvaturen antiker
Tempel. Er glaubt, die letzte Nachwirkung dieses
Prinzips bei der Fassade der Renaissancekirche
S. Ambrogio in Genua zu erkennen. Sie hängt mit
ihren 17 m hohen Pilastern um 20 cm über (1,2 %).
Ähnliches ist bereits der Fall bei den mittelalterlichen
Kirchen S. Michele in Pavia und S. Ambrogio in
Mailand. Hier macht das Überhängen im ersten
Stockwerk schon 23 cm aus. Bei der 29 m hohen

Fassade des Domes von Ferrara 55 cm (2 %). Bei
den Fassadensäulen der Markuskirche in Venedig
2,6 %.
Eine besondere Merkwürdigkeit bietet der Dom
in Pisa. Seine Fassade tritt bei 12 m Höhe bereits
29 cm über das Lot vor (2,4 %). Die oberen
Stockwerke sind weniger vorgeneigt, das oberste
steht sogar senkrecht; in geringerem Maße dieselbe
Erscheinung wie bei dem bekannten Glockenturm.
An den Flanken fallen die Schichten gegen die


Ignatius Taschner f, Berlin.
Architekt Ludwig Hoffmann, Berlin

Bildhauerarbeiten in der Heilanstalt Buch
bei Berlin. Einfahrt zum Küchenhof

Architektonische Rundschau 1914
Seite 89
 
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