1914,1
Architektonische Rundschau
Seite IX
Bruno Taut in Firma
Taut & Hoffmann, Berlin
Dampfwaschwerke Reibedanz & Co. in Berlin-
Tempelhof. Vorderfront. (Vergl. Tafel 13)
Umschau (Fortsetzung)
der Großherzoglichen Baugewerkschule in Karlsruhe
tätig. Den Lehrberuf gab der damals vielgesuchte
Architekt auf, um sich ganz seiner ausgedehnten
Praxis widmen zu können. Namentlich auch die
Stadtgemeinde hat ihm größere Aufträge überwiesen,
so den Schlacht- und Viehhof, ein Schulhaus und
anderes. Die tadellose Ausführung dieser Bauten
veranlaßte die Stadtverwaltung im Jahre 1885, Strieder
zum Stadtbaumeister zu wählen. Nach 26 jähriger
erfolgreicher Tätigkeit trat er 1911 in den Ruhestand.
Der Dahingeschiedene lebte nur der Arbeit und seiner
Familie, er war von gewinnender Liebenswürdigkeit
und tiefinnerlicher Bescheidenheit, die nicht zuließ,
sich in den Vordergrund zu drängen. Wer das Glück
hatte, mit ihm näher in Berührung zu kommen,
fand in ihm einen in allen Lagen zuverlässigen
Freund, dessen goldener Humor in reicher Quelle
floß. Bl.
Heino Schmieden f. Am 7. September starb in
Berlin Geh. Baurat Dr.-Ing. h. c. Heino Schmieden
Bruno Taut in Firma
Taut & Hoffmann,
Berlin
Dampfwaschwerke Reibedanz
& Co. in Berlin-Tempelhof.
Einfahrt. (Vergl. Tafel 13)
im Alter von 78 Jahren. Er hat zusammen mit
Martin Gropius eine Reihe von Bauten ausgeführt,
die zu den bedeutendsten ihrer Zeit gehören, unter
anderen das Berliner Kunstgewerbe-Museum, das
Krankenhaus am Friedrichshain und das Leipziger
Gewandhaus. Die Vereinigung Berliner Architekten
wurde von Schmieden mitbegründet. Der Ver-
storbene genoß hohes Ansehen im In- und Aus-
lande, war Mitglied der Akademie der Wissen-
schaften und korrespondierendes Mitglied der Royal
Society of British Architects in London.
Der neue Hauptfriedhof in Stuttgart. Nach-
dem schon beim ersten Wettbewerb die willkür-
liche Beurteilung der Entwürfe im allgemeinen
und die gänzliche Beiseiteschiebung der verlangten
Gartenarchitekturentwürfe zugunsten des städti-
schen Vorentwurfes die öffentliche Verurteilung
fand, hat die Stadtverwaltung beschlossen,
zwischen den Trägern des ersten Preises im
ersten Wettbewerb, Oberbaurat L. Eisenlohr
und O. Pfennig, und dem Träger des zweiten
Preises, Regierungsbaumeister Schmidt vom Stutt-
garter Hochbauamt, welcher eigens dazu Urlaub
erhielt, einen engeren Wettbewerb für die Hoch-
bauten auszuschreiben. — Regierungsbaumeister
Schmidt hat bekanntlich außerdem auch den
städtischen Vorentwurf zu den Hochbauten an-
gefertigt. R.
Architektonische Rundschau
Seite IX
Bruno Taut in Firma
Taut & Hoffmann, Berlin
Dampfwaschwerke Reibedanz & Co. in Berlin-
Tempelhof. Vorderfront. (Vergl. Tafel 13)
Umschau (Fortsetzung)
der Großherzoglichen Baugewerkschule in Karlsruhe
tätig. Den Lehrberuf gab der damals vielgesuchte
Architekt auf, um sich ganz seiner ausgedehnten
Praxis widmen zu können. Namentlich auch die
Stadtgemeinde hat ihm größere Aufträge überwiesen,
so den Schlacht- und Viehhof, ein Schulhaus und
anderes. Die tadellose Ausführung dieser Bauten
veranlaßte die Stadtverwaltung im Jahre 1885, Strieder
zum Stadtbaumeister zu wählen. Nach 26 jähriger
erfolgreicher Tätigkeit trat er 1911 in den Ruhestand.
Der Dahingeschiedene lebte nur der Arbeit und seiner
Familie, er war von gewinnender Liebenswürdigkeit
und tiefinnerlicher Bescheidenheit, die nicht zuließ,
sich in den Vordergrund zu drängen. Wer das Glück
hatte, mit ihm näher in Berührung zu kommen,
fand in ihm einen in allen Lagen zuverlässigen
Freund, dessen goldener Humor in reicher Quelle
floß. Bl.
Heino Schmieden f. Am 7. September starb in
Berlin Geh. Baurat Dr.-Ing. h. c. Heino Schmieden
Bruno Taut in Firma
Taut & Hoffmann,
Berlin
Dampfwaschwerke Reibedanz
& Co. in Berlin-Tempelhof.
Einfahrt. (Vergl. Tafel 13)
im Alter von 78 Jahren. Er hat zusammen mit
Martin Gropius eine Reihe von Bauten ausgeführt,
die zu den bedeutendsten ihrer Zeit gehören, unter
anderen das Berliner Kunstgewerbe-Museum, das
Krankenhaus am Friedrichshain und das Leipziger
Gewandhaus. Die Vereinigung Berliner Architekten
wurde von Schmieden mitbegründet. Der Ver-
storbene genoß hohes Ansehen im In- und Aus-
lande, war Mitglied der Akademie der Wissen-
schaften und korrespondierendes Mitglied der Royal
Society of British Architects in London.
Der neue Hauptfriedhof in Stuttgart. Nach-
dem schon beim ersten Wettbewerb die willkür-
liche Beurteilung der Entwürfe im allgemeinen
und die gänzliche Beiseiteschiebung der verlangten
Gartenarchitekturentwürfe zugunsten des städti-
schen Vorentwurfes die öffentliche Verurteilung
fand, hat die Stadtverwaltung beschlossen,
zwischen den Trägern des ersten Preises im
ersten Wettbewerb, Oberbaurat L. Eisenlohr
und O. Pfennig, und dem Träger des zweiten
Preises, Regierungsbaumeister Schmidt vom Stutt-
garter Hochbauamt, welcher eigens dazu Urlaub
erhielt, einen engeren Wettbewerb für die Hoch-
bauten auszuschreiben. — Regierungsbaumeister
Schmidt hat bekanntlich außerdem auch den
städtischen Vorentwurf zu den Hochbauten an-
gefertigt. R.