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Verein für Badische Ortsbeschreibung [Editor]
Badenia oder das badische Land und Volk: eine Zeitschr. zur Verbreitung d. histor., topograph. u. statist. Kenntniß d. Großherzogthums ; eine Zeitschrift des Vereines für Badische Ortsbeschreibung — 2.1860-1862

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Waldkirch im Elzthale. Eine culturhistorische Skizze
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https://doi.org/10.11588/diglit.22622#0605
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Beide Aeltern thaten aber noch mehr — sie übergaben dem
nenen Stifte ihre jüngere Tochter Gisela, welche darin Abtissin
wurde und nachdem sie diesem Amte lange Zeit mit großem
Lobe vorgestanden, im Rufe der Heiligkeit verstarb ^).

Das Besiztum, welches dem S. Margarethenstifte bei sei-
ner Gründung zugetheilt worden, begriff das ganze Wassergebiet
der Elzach in sich; denn die Gränzen ^) desselben liefen „von
der Kazensteige, wo die wilde Elzach cntspringt, mit der
Schneeschleife über den Hauenstein und das Langwasser, über
die Geroldsecke und die Heidburg, sofort zum steinernen Kreuz
und über den Dürrenhof abwärts bis mitten in die Loße."

Zn diesem Gebiete lagen zwischen weiten Wäldern und Wild-
nissen einzelne zerstreute Dörflein und Hosgüter aus den
keltisch - römischen Zeiten, welche bei der Einnahme des Landes
durch die Alemannen herzoglicher Besiz geworden. Das Stift
erhielt all' das ohne Ausnahme mit Grund und Boden, mit
Leuten, Gerichten und anderen Rechten als Eigentum, und
bezog davon die gewöhnlichen Bodcnzinse nnd Leibgefälle.

Da die Leibgüter der Gotteshausleute als untheilbar nur
anf ein einziges Kind vererbten, so verlieh das Stift den
übrigen Söhnen der Familien, wenn sich solche dazu eigneten,
häufig gewisse Stücke der vielen Wildnisse zur Ausreutung und
Bebauung, wodurch im Verlauf der Jahrhundertc eine Menge
neuer Höfe und Säßgüter entstunden, welche neben den Zin-
sen und FLllen noch dem Drittel unterworfen wurden.

Auf solche Weise bevölkerten sich das Elzthal und seine Ne-
benthäler so ansehlich, daß deren Bewohnerschaft zu fünf großen

^ioum, <illll6 reAlllllm pstrillredlle iilius kuere proke88U6, äoner )u8ti8
«x osu8i8 sllllo 1431, äursoto eollcitio Ls8iteell8i, vi8um 68t, monisii-
du8 esllonieo8 et 1emini8 ^uk^tituere viro8, c>uorum tuno op6 ioäi-
^ere vi8s 68t >iVaI(1kired6N8i8 6eel68is.

8) Wie das erwähnte ksoeA^rieon in Isuäem Ki^ilse, 8gnets6
elsri88im36«^u6 Luevorum äuei88S6, caenoNitiese mooa^terii vitse pri-
MÄ6 inedostriei8, besagt.

9) Diesen Gränzbeschrieb gibt der Dingrotel über das Elzachthal im
alten Stifts-Urbar, S. 17 nnd 161.
 
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