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Badische Fundberichte: amtl. Nachrichtenbl. für die ur- u. frühgeschichtl. Forschung Badens — 14.1938

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https://doi.org/10.11588/diglit.42535#0009
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Einleitung

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schlossen, und dieses selbst steht vor der endgültigen Fertigstellung. Volk und
Wissenschaft verdanken das nicht zum wenigsten dem unermüdlichen Leiter dieses
Werkes, Geheimrat Fabricius, der am 6. September seinen achtzigsten Geburtstag
feiern konnte.
Einen Teil der Hüfinger Ergebnisse finden unsere Leser in dem Aufsatz von
P. Revellio über das römische Badewesen wiedergegeben. Dieses steht unseren
volkshhgienischen Bestrebungen und den Sitten der nordischen Völker von heute
ebenso nahe, wie Revellios zusammensassende Darstellung die Eigenart des Landes
und seiner geschichtlichen Rolle erkennen läßt: im Rheintal die Heilbäder, im Osten
die Wehrbauten — die frühen im Süden, die am Limes im Norden - und die An-
passung der Römer selbst an das rauhe Klima der Baar. Noch mehr zeigt der
merkwürdige Fund von der Brigachquelle, wie Land und Volk auch und gerade in
römischer Zeit eine Schicksalseinheit bilden.
Von andern Veröffentlichungen außerhalb der Fundberichte sei die zusammen-
fassende Darstellung der Vorgeschichte des Baulandes durch E. Wahle in dem
Heimatbuch Neckermanns über Vilchband besonders aufgeführt, besprochen Bad.
Fundberichte 13, 1937, 138 f.; ferner die Untersuchungen von W. R. Müller-Stoll
über Holzkohlen in vorgeschichtlichen Siedlungen und von R. Lais über die Ein-
füllung eines neolithischen Festungsgrabens auf dem Munzinger Berg. Da das
badische Rheinufer nur ein willkürlicher Ausschnitt aus der natürlichen wie ge-
schichtlichen Einheit des Oberrheingebietes ist, müssen zum Verständnis unserer
Funde auch das elsässische und schweizerische Schrifttum herangezogen werden;
Äbersichten darüber erscheinen jeweils im „Nachrichtenblatt für deutsche Vorzeit".
Einige Hinweise auf Erörterung badischer Funde im fachwissenschvftlichen Schrift-
tum und wichtige Vergleichsstücke zu badischen Vorkommnissen geben wir in der
-Fund schau.
Zum Schluß seien unsere Leser noch eindringlich auf das neue „Handbuch der
Urgeschichte Deutschlands", das E. Sprockhofs herausgibt, verwiesen; es erscheint in
Teilbänden, die einzeln käuflich sindGerade der Freund der Urgeschichte, der kein
Institut in der Nähe hat, vermißt eine zusammenfassenö-e, allgemein verständliche,
aber wissenschaftlich einwandfreie Darstellung. Diese wird hier gegeben. Auf die
ausgezeichnete Arbeit Buttlers wird unter „Jungsteinzeit" noch kurz eingegangen.
Aus der Anzahl örtlicher Teiluntersuchungen und unter sorgfältiger Prüfung aller
Befunde und Hypothesen ersteht hier erstmals ein klarer Amriß unseres heutigen
Wissens.
Die Ausstattung dieses Heftes mit Abbildungen wurde durch Überlassung von
Druckstöcken wesentlich erleichtert; wir sind dafür Baurat Neckermann, Regierungs-
baurat Mhlius, dem Landesmuseum Karlsruhe, dem Museum Allerheiligen, Schaff-
hausen, und dem Verlag Poppen und Ortmann, Freiburg, zu aufrichtigem Dank
verpflichtet.

? Bd.2. W. Buttler, Der donaulänöische und der Westische Kulturkreis der jüngeren
Steinzeit. 108 S., 32 Abb., 24 Tafeln, 5 Karten. RM. 6.80.
Bd. 3. E. Sprockhofs, Die nordische Megalithkultur. 164 S., 91 Abb., 66 Tafeln, 6 Kar-
ten. RM.8.20. W. de Gruhter, Berlin, 1938.
 
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