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Die Burg Rosenstein war zu Beginn des 12. Jh. im Besitz der
Pfalzgrafen von Dillingen und kam über die Staufer 1191
als Lehen an die Hacken von Wöllstein. Die starke Westmau-
er des Palas der Burg stammt aus der Zeit des Stauferkaisers
Friedrich II. bzw. seines Sohnes Heinrich VII. (1220 — 35).
Gegen Ende der Stauferherrschaft fassten die Grafen von Oet-
tingen hier Fuß, verpfändeten den Rosenstein mit Heubach
an Graf Eberhard II. von Württemberg der die Pfandschaft
an Kaiser Karl IV. 1360 - 76abtreten musste, sie dann aber
wieder erhielt. Graf Eberhard III. gab Rosenstein und Heu-
bach 1413 als Lehen an Georg III. von Woellwarth unter
dem Vorbehalt des Rückkaufrechts. Ab 1563 betrieb dann
Herzog Christoph die Auslösung, die er 1571 durchsetzte.

zurückwies und die seit 1070 bezeugten schwäbischen Pfalzgrafen Manegold d.A.
(Sohn Friedrichs von Büren) und seine Söhne als eigenständiges Adelshaus betrach-
tete. Seine Söhne waren u.a. Manegold d.J., Pfalzgraf von Schwaben (gen. 1113)
sowie Adalbert von Lauterburg, Pfalzgraf in Schwaben (1125 — 43).2+19

7.12 Kern der Lauterburger Herrschaft, u.a. Rosenstein und Heubach
Unbestritten seien die engen Beziehungen der Herren von Rosenstein mit den Gra-
fen von Dillingen.19 — Für Gerhard Kolb ist Georg I. von Woellwarth, der schon
1385 mit den Pflegern und der Gemeinde von St. Ulrich eine ewige Messe in die
Afrakapelle stiftete, Ortsherr in Heubach. Auch zu Lautern nennt er entsprechende
Urkunden. So könnten Georg I. oder sein Sohn Georg III.
im Bereich der Lauterburg schon vor 1400 die Herrschaft
ausgeübt haben. „Fortan bildete die Lauterburg zusammen
mit dem 1401 von Hans von Westerstetten erworbenen
Reichslehen Snekkenroden (Hohenroden), ausgestattet mit
dem Blutbann, sowie mit einem Teil von Lautern und Essin-
gen, mit Rosenstein und Heubach den Kern der Lauterbur-
ger Linie.“6 Lautern in nächster Nähe von Hohenroden und
Lauterburg spielte in der Besitzgeschichte der Woellwarth
stets eine bedeutende Rolle. Im 15. Jh. besaßen sie bereits 13
Güter in Lautern, 1612 waren es 18 Anwesen. Noch größer
war der Anteil der Reichsstadt Gmünd.48

Auch Lautern gehörte von Anfang an zum Kernbesitz der Lauterburger bzw.
Hohenroder Herrschaft. Allerdings mussten sich die Woellwarth den Besitz die-
ses Dorfes unter der Stammburg Lauterburg bzw. nahe von Hohenroden mit der
Reichsstadt Gmünd teilen. Das Heiliggeistspital besaß seit 1345 den Kirchsatz und
hat auch anstelle einer mittelalterlichen Kirche, von welcher der Turm mit der
charakteristischen Haube weitgehend erhalten blieb, um 1783 — 85 durch Johann
Michael Keller die Pfarrkirche St. Maria in früh klassizistisch en Formen errichten
lassen.

Das Adelsgeschlecht der Woellwarth

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