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https://doi.org/10.11588/diglit.22431#0091
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Frage ist klar und kategorisch gestellt; gestatten Sie uns, zu glauben,
dass Sie nach reiflichem Durchlesen erkennen werden, es sei im Sozia-
lismus des neunzehnten Jahrhunderts ein Etwas, das über die Trag-
weite unserer alten politischen Oekonomie hinausgeht.
P. J. Proudhon.
Zweiter Brief von Bastiat.
Paris, den 26. November 1849.
Mein Herr! Sie stellen mir sieben Fragen. Belieben Sie, daran
zu denken, dass es sich für den Augenblick zwischen uns nur um eine
einzige Frage handelt:
Ist der Zins des Kapitals rechtmässig?
Diese Frage ist gewitterdrohend. Sie muss gelöst werden. Als
ich die loyale Gastfreundschaft Ihres Blattes annahm, hatte ich keines-
wegs die Absicht, alle denkbaren Kombinationen des Kredits zu ana-
lysiren, welche das fruchtbare Genie der Sozialisten aushecken kann.
Ich habe mich gefragt, ob der Zins, welcher beim Preis aller Dinge
mit in Anschlag gebracht wird, eine Beraubung ist, ob also die
Welt sich in stehlende Kapitalisten und bestohlene Arbeiter theilt.
Ich glaube es nicht, aber Andere glauben es. Je nachdem die
Wahrheit auf meiner oder auf ihrer Seite ist, wird die Zukunft
unseres theuren Vaterlandes entweder die Eintracht oder ein blutiger
und unvermeidlicher Kampf sein. Es lohnt sich also wohl der Mühe,
die Frage ernsthaft zu studiren.
Warum sind wir doch nicht über diesen Ausgangspunkt einver-
standen ! Unsere Aufgabe würde sich darauf beschränken, in dem
Geiste der Massen unheilvolle Irrthümer und gefährliche Vorurtheile
zu zerstören. Wir würden dem Volke das Kapital nicht als hab-
süchtigen Schmarotzer, sondern als eine befreundete und fruchtbare
Macht schildern. Wir würden es ihm schildern — und hier wieder-
hole ich fast Ihre eigenen Ausdrücke — wie es sich bildet durch Thätig-
keit. Ordnung, Ersparniss, Fürsorge, durch die Theilung der Arbeit,
den Frieden und die öffentliche Sicherheit; wie es sich kraft der
Frage ist klar und kategorisch gestellt; gestatten Sie uns, zu glauben,
dass Sie nach reiflichem Durchlesen erkennen werden, es sei im Sozia-
lismus des neunzehnten Jahrhunderts ein Etwas, das über die Trag-
weite unserer alten politischen Oekonomie hinausgeht.
P. J. Proudhon.
Zweiter Brief von Bastiat.
Paris, den 26. November 1849.
Mein Herr! Sie stellen mir sieben Fragen. Belieben Sie, daran
zu denken, dass es sich für den Augenblick zwischen uns nur um eine
einzige Frage handelt:
Ist der Zins des Kapitals rechtmässig?
Diese Frage ist gewitterdrohend. Sie muss gelöst werden. Als
ich die loyale Gastfreundschaft Ihres Blattes annahm, hatte ich keines-
wegs die Absicht, alle denkbaren Kombinationen des Kredits zu ana-
lysiren, welche das fruchtbare Genie der Sozialisten aushecken kann.
Ich habe mich gefragt, ob der Zins, welcher beim Preis aller Dinge
mit in Anschlag gebracht wird, eine Beraubung ist, ob also die
Welt sich in stehlende Kapitalisten und bestohlene Arbeiter theilt.
Ich glaube es nicht, aber Andere glauben es. Je nachdem die
Wahrheit auf meiner oder auf ihrer Seite ist, wird die Zukunft
unseres theuren Vaterlandes entweder die Eintracht oder ein blutiger
und unvermeidlicher Kampf sein. Es lohnt sich also wohl der Mühe,
die Frage ernsthaft zu studiren.
Warum sind wir doch nicht über diesen Ausgangspunkt einver-
standen ! Unsere Aufgabe würde sich darauf beschränken, in dem
Geiste der Massen unheilvolle Irrthümer und gefährliche Vorurtheile
zu zerstören. Wir würden dem Volke das Kapital nicht als hab-
süchtigen Schmarotzer, sondern als eine befreundete und fruchtbare
Macht schildern. Wir würden es ihm schildern — und hier wieder-
hole ich fast Ihre eigenen Ausdrücke — wie es sich bildet durch Thätig-
keit. Ordnung, Ersparniss, Fürsorge, durch die Theilung der Arbeit,
den Frieden und die öffentliche Sicherheit; wie es sich kraft der