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Sterngewölbe, durch Gurtrippen getrennt, neben einander Anwendung
gefunden. Der Chorschluss hat zwei einfache Kappen, während die drei
übrigen noch einmal in drei Felder getheilt sind. Sämmtliche Rippen
und Schildbögen sind mit einer Doppelhohlkehle (oben eine kleinere,
darunter eine grosse) gezeichnet. An den Knotenpunkten und Schluss-
steinen befinden sich Wappen oder spätgothische Blattbüschel. Der Schluss-
stein des östlichen, rechteckigen Kreuzgewölbes trägt eine Darstellung
der Mutter Gottes mit dem Christuskinde. Die Gewölberippen werden

von eigenartig gestalteten, schön ge-
zeichneten Wanddiensten getragen,
welche im letzten Joche (Fig. 114) bis
zum Fussboden reichen und auf einer
Basis stehen, im Uebrigen in einer
Höhe von 5 m über dem Fussboden
endigen. Sie bestehen (Fig. 122—124)
aus zwei Rundstäben und vier Hohl-
kehlen, von welchen zwei vorne mit
einem Plättchen Zusammentreffen,
während die übrigen beiden an der
Wand liegen. Die Hohlkehlen gehen
glatt ohne Unterbrechung in die Ge-
wölberippen über, so dass die beiden
vorderen Hohlkehlen die Trennungs-
rippen zwischen den Gewölben bilden
und hier durch die oberen kleinen
Hohlkehlen zum Doppelhohlkehlen-
profil ergänzt werden. Die Rundstäbe
haben prachtvolle Laubkapitäle und
nehmen die diagonalen Gewölberippen
auf. Das Ganze wird von einer Konsole
getragen, welche durch zwei Wappen-
schilder in interessanter Weise ver-
deckt wird. Im Chorschluss findet sich
folgerichtig ein Rundstab mit Kapital
und zwei anschliessenden Hohlkehlen.
Der spitzbogige Triumphbogen ist-
glatt und vom Kämpfer aufwärts nach beiden Seiten durch Hohlkehlen
in den Kanten gebrochen; im unteren Theile fällt die Hohlkehle auf
der Ostseite ganz fort, während sie auf der Westseite durch eine Fase
ersetzt wird.

Der Chor erhält sein Licht durch elf spitzbogig geschlossene Fenster,
welche sämmtlich in tiefen Schrägen sitzen und im Maasswerk und den
Pfosten mit einfacher Hohlkehle gezeichnet sind. Sie sitzen mit Ausnahme
der drei Fenster des Achteckschlusses sehr hoch und sind in Folge dessen
 
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