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Bergner, Heinrich [Hrsg.]
Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler der Provinz Sachsen (Band 24): Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler der Stadt Naumburg — Halle a. d. S., 1903

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https://doi.org/10.11588/diglit.25507#0064
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Naumburg. Dom. Das Langhaus.

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gleichen Profils verbunden, welches die Umrahmung und Gliederung der Hoch-
wand trefflich zum Abschluß bringt. Ist das alles von schulmäßiger Korrektheit,
so beginnen nun in den Bögen und Gewölben die dem Meister eigenen Uneben-
heiten. Seinem Pfeilergrundriß würde es formal entsprechen, wenn er die Gurt-
und Scheidebögen in Rundstäben profilierte — wie es endlich im letzten Joch
auch geschehen ist — und die Grate auf die Ecken der Pfeiler aufsetzte. Statt

Fig. 25. System des ersten Joches.

dessen sind die Bögen rechteckig getreppt und die Grate samt den Längs- und
Querschildrippen auf die Ecksäulen vereint, die dadurch ganz unverhältnismäßig
belastet zu sein scheinen. In allen Bögen kehrt der eigene gedrückte Spitzbogen
wieder, doch ist auch dieser nicht ausgenutzt, um die Gewölbe geradscheitlig zu
machen. Sie sind mit geradem Stich erhöht, überragen im Mittelschiff die Mauern
um sechs Fuß, daher der Dachstuhl nur durch einzelne Bundbalken über den
Gurten zusammengehalten werden kann. „Zwischen diesen sind sogenannte
Wechsel eingelegt, welche durch Stichbalken mit der Mauerlatte in Verbindung
stehen.“ Die Kappen sind 1/2 m dick aus Bruchsteinen gemauert, die Schlußsteine
 
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