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Naumburg. Dom. Grabdenkmäler. Im Mittelschiff und Westchor,
Nur die Figur ist mit kräftigen, großen Strichlagen schattiert. — Beide Tafeln
43 und 44 gehören zusammen, wie schon die Technik und der Gedanke zeigen.
Sie lagen unter dem 3. Altar im Nordschiff neben dem Grabsteine Rudolfs von
Birnau (27) und wiegen 11/2 Ctr. Die Figur hat Veranlassung zur Sage vom
„schönen Bünau“ gegeben.
45. Wappen des Johann Kitzscher auf einer Platte von 34x50 cm, dar-
über die einfache Inschrift:
IOHANNES DE KITZSCHER
DOCTOR OBIJT ANNO . 1.
.5.2.1 . A . IVLIJ (7. Juli)
alles eingraviert.
Im Westchor an der Wand unter dem Laufgang aufgestellt, nach rechts:
46. Heinrich von Biinau, f 1644, glatter Stein mit Randschrift: NOBI-
LISSIMy adolescens heinricvs ä BVNAW IVNIOR H/EREDITARIVS in
SCHKÖLEN IN CHRISTO OBIIT XVII APRIL . ANNO M DC XLIV . POSTQVÄ
VIXISSET ANNOS XI TOTI DEMQVE FERE MENSES. Auf dem Mittelfeld:
HEINRICVS SITVS hTc , CELEBRI QVI STEMMATE NATVS
BVNAVI/E GENTIS FLOS IVVENILIS ERAT.
MARCVIT ABSCISSVS FLOS : SED REVIRESCET . IS . OLIM
VERIS CVM FVER1T PERPETIS ORTA DIES.
darunter zwei Wappen und Spruch aus Weish. 4, 1.
47. Grabstein der Maria von Keyn, geb. v. Ende, f 1650. Die Inschrift
beginnt am Rande und setzt sich auf dem mittleren Felde fort, Personalien und
Hiob 19, 23.
48. Grabstein des Scholastikus Johann Georg v. Weltzen, f 1645, mit ein-
gehen d eil Farn i li enn achrieilten.
49. Domherr in Rauchmantel mit Kragen, einen Kelch vor sich. Von der
Inschrift ist nur noch erhalten: ÜCCfllP . CUP . (litt . l'eqilicfctlt . ill . |)d(T . fltltCtt.
50. Grabstein des Kustos Gottfried v. Keyn, f 1650, mit Schriftrand, vier
Wappen in den Ecken und Versen auf dem mittleren Felde.
51. Grabstein der Christine von Hagen, j 1644, und
52. der Maria Agnes v. Burckersroda, f 1637, beide glatt, mit Personal-
angaben, je zwei Wappen und Versen.
53. Epitaph des Dechanten Günther v. Biinau, *f* 1512. In einer Nische
steht der Verstorbene, die Hände vor der Brust gekreuzt, das Haupt mit einer
Kappe, sonst mit Rauchmantel, Mozetta und Talar bekleidet, das Wappen vor
dem rechten Fuße, darüber der rote Hut der Protonotare. Das lauge glatte
Gesicht ist kläglich gearbeitet, Nase und Oberlippe außerdem ergänzt, die Hände
steif und verdreht, auf deren Rücken die Adern wie Regenwürmer laufen. Man
muß sogleich die Hände Wilhelms vergleichen, der darüber steht, um zu sehen,
was Kunst ist. Über dem Haupte zieht sich ein Schriftband, darüber dürres
Astwerk, aus dem zwei Engel kommen, welche einen roten Hut mitten über
dem Verstorbenen halten. So hoch standen römische Titel und Würden noch
Naumburg. Dom. Grabdenkmäler. Im Mittelschiff und Westchor,
Nur die Figur ist mit kräftigen, großen Strichlagen schattiert. — Beide Tafeln
43 und 44 gehören zusammen, wie schon die Technik und der Gedanke zeigen.
Sie lagen unter dem 3. Altar im Nordschiff neben dem Grabsteine Rudolfs von
Birnau (27) und wiegen 11/2 Ctr. Die Figur hat Veranlassung zur Sage vom
„schönen Bünau“ gegeben.
45. Wappen des Johann Kitzscher auf einer Platte von 34x50 cm, dar-
über die einfache Inschrift:
IOHANNES DE KITZSCHER
DOCTOR OBIJT ANNO . 1.
.5.2.1 . A . IVLIJ (7. Juli)
alles eingraviert.
Im Westchor an der Wand unter dem Laufgang aufgestellt, nach rechts:
46. Heinrich von Biinau, f 1644, glatter Stein mit Randschrift: NOBI-
LISSIMy adolescens heinricvs ä BVNAW IVNIOR H/EREDITARIVS in
SCHKÖLEN IN CHRISTO OBIIT XVII APRIL . ANNO M DC XLIV . POSTQVÄ
VIXISSET ANNOS XI TOTI DEMQVE FERE MENSES. Auf dem Mittelfeld:
HEINRICVS SITVS hTc , CELEBRI QVI STEMMATE NATVS
BVNAVI/E GENTIS FLOS IVVENILIS ERAT.
MARCVIT ABSCISSVS FLOS : SED REVIRESCET . IS . OLIM
VERIS CVM FVER1T PERPETIS ORTA DIES.
darunter zwei Wappen und Spruch aus Weish. 4, 1.
47. Grabstein der Maria von Keyn, geb. v. Ende, f 1650. Die Inschrift
beginnt am Rande und setzt sich auf dem mittleren Felde fort, Personalien und
Hiob 19, 23.
48. Grabstein des Scholastikus Johann Georg v. Weltzen, f 1645, mit ein-
gehen d eil Farn i li enn achrieilten.
49. Domherr in Rauchmantel mit Kragen, einen Kelch vor sich. Von der
Inschrift ist nur noch erhalten: ÜCCfllP . CUP . (litt . l'eqilicfctlt . ill . |)d(T . fltltCtt.
50. Grabstein des Kustos Gottfried v. Keyn, f 1650, mit Schriftrand, vier
Wappen in den Ecken und Versen auf dem mittleren Felde.
51. Grabstein der Christine von Hagen, j 1644, und
52. der Maria Agnes v. Burckersroda, f 1637, beide glatt, mit Personal-
angaben, je zwei Wappen und Versen.
53. Epitaph des Dechanten Günther v. Biinau, *f* 1512. In einer Nische
steht der Verstorbene, die Hände vor der Brust gekreuzt, das Haupt mit einer
Kappe, sonst mit Rauchmantel, Mozetta und Talar bekleidet, das Wappen vor
dem rechten Fuße, darüber der rote Hut der Protonotare. Das lauge glatte
Gesicht ist kläglich gearbeitet, Nase und Oberlippe außerdem ergänzt, die Hände
steif und verdreht, auf deren Rücken die Adern wie Regenwürmer laufen. Man
muß sogleich die Hände Wilhelms vergleichen, der darüber steht, um zu sehen,
was Kunst ist. Über dem Haupte zieht sich ein Schriftband, darüber dürres
Astwerk, aus dem zwei Engel kommen, welche einen roten Hut mitten über
dem Verstorbenen halten. So hoch standen römische Titel und Würden noch