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Bergner, Heinrich [Hrsg.]
Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler der Provinz Sachsen (Band 24): Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler der Stadt Naumburg — Halle a. d. S., 1903

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https://doi.org/10.11588/diglit.25507#0272
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Naumburg. Das Kloster St. Moritz: Grabmäler — Gefäße und Glocken. 229

Vorschreiten, begriffen. .Die Mache ist glatt, geleckt, ohne Kraft. Hier nennt
sich der Künstler: Daniel Fab er pinxit 1738, von dem auch die Lutherbilder
des Reformationsjubiläums von 1732 stammen.

10. Georg Wislicenus, f 1709, aus Ungarn gebürtig und vertrieben, Brust-
bild in der Haltung des vorigen. Das Gesicht ist von langen weißen Haaren
umrahmt, darauf eine schwarze Kappe, auf Lippen und Kinn dünner Bartwuchs,
flott gemalt mit braunen Schatten und weißen Lichtern. Nur die rechte Hand
ist ungeschickt und die Finger wie gebrochen.

11. Lutherbildnis mit Wappen von Daniel Faber, 1732.

12. Abendmahl, jetzt in der Sakristei, in ovalem Rahmen, flüchtig, roh und
völlig nachgedunkelt.

1. Kelch, 23 cm, spätgotische Form, an den Rotulen Engelsköpfe und ein
goldenes Fünfmarkstück (!), auf dem Sechspaßfuß eine aufgelötete Kreuzigungs-
gruppe. Um den Fußrand die Inschrift: KELCH DER KIRCHEN ZV ST: MORITZ
VERFERTIGET AM 2 AVG: 1657 DER PFARR WAR M: CONRADVS BERTRAM
DIE KIRCHVATER HANS PERISCH . GEORG BÖTTIGER . HANS ANTORF VNDT
PANCRATIVS WAGNER. — GEMACHT VON HEINRICH FVNCKEN, unten die

Marken Dazu flache, glatte Patene.

2. Kelch, 18,5 cm, mit geschweifter Kuppe und rundem Knauf, am Fuß
ein Weihekreuz, worauf ein Kruzifix gelötet ist. Marken (gj D©

3. Hostien dose, oval, auf dem Deckel gravierter Kruzifixus, vorn die

4. Weinkanne, 24 cm, gerade Seidelform mit Schneppe und Druck, in
Akanthusranken geteilt. Der Bauch hat in der Mitte lind unten erhabene Reifen
mit Wellenornament, ln den Deckel ist eine beiderseits bearbeitete, niedliche
Medaille eingelassen. Außen ist der Sündenfall zwischen der Erschaffung Evas
und der Austreibung aus dem Paradies dargestellt. Bei aller Kleinheit sind die
Figuren vorzüglich modelliert, voll Ebenmaß und reizvoller Schönheit im Nackten,
die Blätter des Baumes und die Haare aus gekräuseltem Silberdraht aufgelegt.
Sonst ist das Relief flach, besonders an den kleinen Tieren zu Füßen der Vor-
eltern. Um den Rand steht: ET . SICVT . IN . ADAM . OMNES . MORIVNTVR .
ITA . ET . IN . CHRISTVM : OMNES . VIVICABVNTVR . VNVS . QVISQVE . IN .
ORDINE . SVO . (1. Kor. 15, 22). Innen ist in ähnlicher Feinmanier die Kreuzi-
gung mit den Schächern, der Schmerzensmutter und zwei Rittern, links der
Tempel, rechts die Höllenfahrt dargestellt, mit Umschrift: HF VT : MOSES .
EREXIT . SERPETEM . ITA . CHRS . IN . CRVCE . EXAUTATVS . ET . RESV-
SCITATVS . CAPVT . SePpeTiS . CöTRIViT . VT . SALVARET . CReDKTES.
Unter dem Bilde steht: SPES . MEA . IN . DEO . EST . Die Zeit ist daraus
nicht näher zu ermitteln. Dem Stil nach kann nur der Anfang des 17. Jahr-
hunderts in Frage kommen.

4. Gefäße und Glocken.

unten die Marken
 
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