Merke schuf, überhaupt nicht. Er läßt seine
Schwerter, seine feinte frei in der §uft hängen,
seine Schilder auf eineni Rande balancircn, ohne
daß sie irgendwie unterstützt scheinen.
Die römische Kunst zeigt uns Trophäen
besonders an Triumphbögen, Säulensockeln und
dergleichen. In Ron: selbst finden sich die be
rühmtesten Trophäen bekanntlich an der Trajans-
säule, wo das piedcstal ganz mit ihnen bedeckt
ist. Und zwar sind es nicht blos die Mafien
der siegreichen Römer, die wir hier zusammen-
gruppirt sehen, sondern auch jene der besiegten
Völker, der Dacier, mit ihren barbarischen Feld-
zeichen.
Römische Trophäen finden sich nicht allein
in Italien, sondern auch außerhalb Italiens
soweit römische Kunst reichte und soweit ihre
Merke erhalten blieben. So enthält namentlich
der römische Triumphbogen in Orange (Süd-
frankreich) vier große Mafienreliefs, sowie kleinere
Trophäen.
Die Römer pfiegten nicht selten auch Tro-
phäen als Schmuck für Münzen zu verwenden.
Es sind insbesondere Denare aus der Zeit Julius
Täsars vorhanden, auf welchen dessen Siege über
die Gallier durch Darstellung gallischer Mafien
verherrlicht sind. Mie minutiös genau diese Dar-
stellungen sind, läßt sich daraus entnehmen, daß
auf einer solchen Münze, die nur die Größe eines
Pfennigstücks hat, deutlich zu sehen sind: ein
gallisches Panzerhemd nebst Helm, zwei Schilde
und Sperre, Streitaxt und Streitkolben, ein ge
feficlter Gallier und eine trauernde Gallierin,
sowie der Name Taesars.
In der mittelalterlichen Kunst sehen wir die
Trophäe keine Rolle mehr spielen. Das erklärt
sich folgendermaßen.
Schutz- und Trutzwaffen waren in Fülle
und größter Mannigfaltigkeit vorhanden. Die
Ritterschaft, welche sich hauptsächlich der Mafien
bediente, hatte soviel Rüstzeug, daß man dasselbe
nicht nrehr an einer oder der anderen Mand
aufhängen konnte, sondern eigener Rüstkammern
bedurfte, in welchen es wohlgeordnet unter
gebracht ward. Da wurden nicht allein jene
Rüstungen und Trutzwaficn aufbewahrt, die der
Eigenthümer selbst hatte anfertigen lassen, sondern
auch dasjenige, was etwa als Beutestücke ausFehdcn
und Kriegszügen mitgebracht worden war.
Immerhin kommt es vor, daß eroberte
Siegeszeichen, besonders Fahnen oder Roßschweife,
welche man den Ungläubigen abgenommen hatte,
in heimischen Kirchen aufgehängt wurden. 5o
befanden sich namentlich im Frankfurter Donre
Trophäen von alten Fahnen, was allerdings
damit Zusammenhängen nrag, daß dieser Dom
als Krönungskirche der deutschen Kaiser und
römischen Könige diente.
Cr
/a
<s
<^)
Tortenmesser.
Entwurf von Aug. Glaser,
München.
Mit der Ausbildung des Städtewesens wurden die > er vermied
Trophäen ansammeln konnten. Namentlich in den
Zeughäusern, die ja speziell zur Aufbewahrung
von Mafien dienten, war es gar nicht anders
möglich, als daß man die selteneren und schöneren
Waffenstücke mit mehr oder weniger künstlerischem
Verständniß zusammengruppirte.
Daß die mittelalterliche Kuifit keine Trophäen
im engeren Sinne des Wortes verwendet, hat
seinen Grund auch darin, daß sie, wo sie dieselben
verwenden könnte, leicht Gelegenheit hat, den
ganzen Mann in seiner Maffenrüstung hinzu
stellen. Man muß nur die berühmten Denk
mäler der Scaliger zu Verona gesehen haben,
uni sich zu sagen, daß an einem Kunstwerke
von solcher Schönheit, welches von einer Reiter-
statue in vollem Maffenschmucke gekrönt ist,
eine Maffentrophäe völlig überflüssig ist. Pier
sitzen die Mafien am Menschen, sie brauchen
also nicht mehr im Relief erst zusammengestellt
zu werden. And entsprechende Gelegenheit fand
die Bildnerei des Mittelalters bei allen Grabdenk-
mälern ritterlicher Männer. Diese gepanzerten
Rittergestalten bieten im mittelalterlichen Dom
dasselbe, was im antiken Tempel die Mafien
trophäe geboten hatte.
Es nmß hier noch auf einen weiteren Um-
stand aufmerksam gemacht werden, welcher einer
künstlerischen Verwerthung der Trophäe während
des Mittelalters entgegenstand. Dieser Umstand
liegt in der Heraldik. Man muß nur bedenken,
daß während des Nuttelalters die künstlerisch
wcrthvollsten Theile der Bewaffnung, nämlich
der Schild und Helm, durchaus vom heraldischen
Interesse beherrscht waren. Das heißt: neben
der praktischen Brauchbarkeit der Waffe war es
nicht ihre künstlerische Schönheit, nach welcher man
zuerst frug, sondern ihre heraldische Bedeutung.
Mo man im klassischen Alterthume Trophäen
als künstlerischen Schmuck angebracht hätte, da
verwendete man im Mittelalter das Wappen
und den Pelm mit seiner Helmzier. Die Heraldik
bildet einen geschlossenen Gegenstand für sich,
der hier nicht behandelt, sondern nur wegen
einer gewissen Verwandtschaft mit der Trophäe
berührt werden kann. Es kann auch hier nicht
auf den Einfluß eingegangen werden, welchen die
Heraldik auf die Entwickelung der mittelalterlichen
Kunst und des Kunstgewerbes genommen hat.
Ob dieser Einfluß ein günstiger oder ungünstiger
war: jedenfalls hing das Mappenwesen mit dem
ganzen Geiste des Fendalstaats innig zusammen;
und jedenfalls war es auch Ursache, daß die Tro
phäe nicht aufkommen konnte. Der Mittelalter
liche Künstler setzte auf seine Grabsteine und
über seine Portale keine Trophäen, sondern nur
Schild und Helm mit ihren Wahrzeichen. Er
hätte wohl Schwerter und Speere, Streitäxte und
Kolben aller Art zur Auswahl gehabt; aber
die Verwerthung derselben absichtlich, um die
städtischen Rathhäuser und Zeughäuser zu Orten, wo sich Aufmerksamkeit des Beschauers ausschließlich auf das Mappen
Schwerter, seine feinte frei in der §uft hängen,
seine Schilder auf eineni Rande balancircn, ohne
daß sie irgendwie unterstützt scheinen.
Die römische Kunst zeigt uns Trophäen
besonders an Triumphbögen, Säulensockeln und
dergleichen. In Ron: selbst finden sich die be
rühmtesten Trophäen bekanntlich an der Trajans-
säule, wo das piedcstal ganz mit ihnen bedeckt
ist. Und zwar sind es nicht blos die Mafien
der siegreichen Römer, die wir hier zusammen-
gruppirt sehen, sondern auch jene der besiegten
Völker, der Dacier, mit ihren barbarischen Feld-
zeichen.
Römische Trophäen finden sich nicht allein
in Italien, sondern auch außerhalb Italiens
soweit römische Kunst reichte und soweit ihre
Merke erhalten blieben. So enthält namentlich
der römische Triumphbogen in Orange (Süd-
frankreich) vier große Mafienreliefs, sowie kleinere
Trophäen.
Die Römer pfiegten nicht selten auch Tro-
phäen als Schmuck für Münzen zu verwenden.
Es sind insbesondere Denare aus der Zeit Julius
Täsars vorhanden, auf welchen dessen Siege über
die Gallier durch Darstellung gallischer Mafien
verherrlicht sind. Mie minutiös genau diese Dar-
stellungen sind, läßt sich daraus entnehmen, daß
auf einer solchen Münze, die nur die Größe eines
Pfennigstücks hat, deutlich zu sehen sind: ein
gallisches Panzerhemd nebst Helm, zwei Schilde
und Sperre, Streitaxt und Streitkolben, ein ge
feficlter Gallier und eine trauernde Gallierin,
sowie der Name Taesars.
In der mittelalterlichen Kunst sehen wir die
Trophäe keine Rolle mehr spielen. Das erklärt
sich folgendermaßen.
Schutz- und Trutzwaffen waren in Fülle
und größter Mannigfaltigkeit vorhanden. Die
Ritterschaft, welche sich hauptsächlich der Mafien
bediente, hatte soviel Rüstzeug, daß man dasselbe
nicht nrehr an einer oder der anderen Mand
aufhängen konnte, sondern eigener Rüstkammern
bedurfte, in welchen es wohlgeordnet unter
gebracht ward. Da wurden nicht allein jene
Rüstungen und Trutzwaficn aufbewahrt, die der
Eigenthümer selbst hatte anfertigen lassen, sondern
auch dasjenige, was etwa als Beutestücke ausFehdcn
und Kriegszügen mitgebracht worden war.
Immerhin kommt es vor, daß eroberte
Siegeszeichen, besonders Fahnen oder Roßschweife,
welche man den Ungläubigen abgenommen hatte,
in heimischen Kirchen aufgehängt wurden. 5o
befanden sich namentlich im Frankfurter Donre
Trophäen von alten Fahnen, was allerdings
damit Zusammenhängen nrag, daß dieser Dom
als Krönungskirche der deutschen Kaiser und
römischen Könige diente.
Cr
/a
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<^)
Tortenmesser.
Entwurf von Aug. Glaser,
München.
Mit der Ausbildung des Städtewesens wurden die > er vermied
Trophäen ansammeln konnten. Namentlich in den
Zeughäusern, die ja speziell zur Aufbewahrung
von Mafien dienten, war es gar nicht anders
möglich, als daß man die selteneren und schöneren
Waffenstücke mit mehr oder weniger künstlerischem
Verständniß zusammengruppirte.
Daß die mittelalterliche Kuifit keine Trophäen
im engeren Sinne des Wortes verwendet, hat
seinen Grund auch darin, daß sie, wo sie dieselben
verwenden könnte, leicht Gelegenheit hat, den
ganzen Mann in seiner Maffenrüstung hinzu
stellen. Man muß nur die berühmten Denk
mäler der Scaliger zu Verona gesehen haben,
uni sich zu sagen, daß an einem Kunstwerke
von solcher Schönheit, welches von einer Reiter-
statue in vollem Maffenschmucke gekrönt ist,
eine Maffentrophäe völlig überflüssig ist. Pier
sitzen die Mafien am Menschen, sie brauchen
also nicht mehr im Relief erst zusammengestellt
zu werden. And entsprechende Gelegenheit fand
die Bildnerei des Mittelalters bei allen Grabdenk-
mälern ritterlicher Männer. Diese gepanzerten
Rittergestalten bieten im mittelalterlichen Dom
dasselbe, was im antiken Tempel die Mafien
trophäe geboten hatte.
Es nmß hier noch auf einen weiteren Um-
stand aufmerksam gemacht werden, welcher einer
künstlerischen Verwerthung der Trophäe während
des Mittelalters entgegenstand. Dieser Umstand
liegt in der Heraldik. Man muß nur bedenken,
daß während des Nuttelalters die künstlerisch
wcrthvollsten Theile der Bewaffnung, nämlich
der Schild und Helm, durchaus vom heraldischen
Interesse beherrscht waren. Das heißt: neben
der praktischen Brauchbarkeit der Waffe war es
nicht ihre künstlerische Schönheit, nach welcher man
zuerst frug, sondern ihre heraldische Bedeutung.
Mo man im klassischen Alterthume Trophäen
als künstlerischen Schmuck angebracht hätte, da
verwendete man im Mittelalter das Wappen
und den Pelm mit seiner Helmzier. Die Heraldik
bildet einen geschlossenen Gegenstand für sich,
der hier nicht behandelt, sondern nur wegen
einer gewissen Verwandtschaft mit der Trophäe
berührt werden kann. Es kann auch hier nicht
auf den Einfluß eingegangen werden, welchen die
Heraldik auf die Entwickelung der mittelalterlichen
Kunst und des Kunstgewerbes genommen hat.
Ob dieser Einfluß ein günstiger oder ungünstiger
war: jedenfalls hing das Mappenwesen mit dem
ganzen Geiste des Fendalstaats innig zusammen;
und jedenfalls war es auch Ursache, daß die Tro
phäe nicht aufkommen konnte. Der Mittelalter
liche Künstler setzte auf seine Grabsteine und
über seine Portale keine Trophäen, sondern nur
Schild und Helm mit ihren Wahrzeichen. Er
hätte wohl Schwerter und Speere, Streitäxte und
Kolben aller Art zur Auswahl gehabt; aber
die Verwerthung derselben absichtlich, um die
städtischen Rathhäuser und Zeughäuser zu Orten, wo sich Aufmerksamkeit des Beschauers ausschließlich auf das Mappen