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Blümel, Carl; Deutsches Archäologisches Institut [Hrsg.]; Archäologisches Institut des Deutschen Reiches [Hrsg.]
Jahrbuch des Deutschen Archäologischen Instituts / Ergänzungs-Heft: Griechische Bildhauerarbeit — Berlin, Leipzig, Band 11.1927

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https://doi.org/10.11588/diglit.42528#0036
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24 Meßverfahren zur Übertragung der Modelle in den Stein

denem Eisen, gelegentlich verwendet er auch nur verschiedene Strichlagen dieser
Werkzeuge. Das wird an dem unfertigen Dioskurenrelief deutlich und findet sich
ähnlich an den unvollendeten Teilen des Telephosfrieses Nr. 13 Taf. 21.
V.
Man hat wiederholt die Frage aufgeworfen, wie wohl die Modelle aussahen,
die in der klassischen Zeit der griechische Bildhauer in Ton oder Gips vorbereitete,
ehe er seine Skulptur aus dem Stein herausmeißelte oder herausmeißeln ließ. Die
Antworten sind so verschieden wie nur denkbar ausgefallen; jede Möglichkeit wurde


Abb. 5. Platte aus dem kleinen Fries des Nereidenmonuments, London.
erwogen, angefangen von der Annahme kleiner Reliefskizzen bis zu vollkommen
ausgeführten Ton- oder Gipsmodellen in der Größe der fertigen Skulptur I), ganz
abgesehen von bloßen Zeichnungen, die gewiß für manches Relief genügt haben.
Für die vielen kunstgeschichtlichen Probleme, die uns der plastische Schmuck
am Zeustempel in Olympia und am Parthenon bietet, wäre eine sichere Entscheidung
dieser Frage von großer Bedeutung. Vorderhand ist man sich nur darüber einig, daß
ein leitender Künstler Modelle in einem bildsamen Material herstellte und danach
viele verschiedene Bildhauer oder Steinmetzen, wie man sie nun nennen will, diese
Modelle in den Stein übertrugen.

J) B. Schröder, Jdl. 30, 1915, 102. Schräder, Phi-
dias 98 ff. P. Johansen, AA. 38/39, 1923/24,

141 ff. Johansen, Phidias and the Parthenon sculp-
tures S. 18 ff. L. Curtius, Gnomon 2, 1926, 27 ff.
 
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