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https://doi.org/10.11588/diglit.4952#0104
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Für die Beurtheilung des antiken Bergbaus und Hütten-
wesens liegen uns als Quellen theils die Nachrichten der
Alten selbst; theils die Spuren von manchen der im Alter-
thum bebauten Bergwerke vor. Von diesen beiden Quellen
ist jedoch die erste die bei weitem reichhaltigere; denn so
zahlreich auch jene Spuren alten Bergbaues sind, so geben
sie doch nur in vereinzelten Fällen wirklich Aufschluss über
die Methode, auf welche die Alten den Bergbau betrieben,
und stammen überdies der Mehrzahl nach aus römischer Zeit
her. Wir sind daher meistentheils auf die Nachrichten der
Alten angewiesen, welche leider auch in vielen Punkten un-
vollständig sind und von denen manche noch deswegen be-
sonders schwierig zu beurtheilen sind, weil die sie uns über-
liefernden Schriftsteller vielfach andern Quellen folgen, ohne von
dem, was sie berichten, eine deutliche Vorstellung zu besitzen,
weshalb Irrthümer und Verwechslungen häufig genug mit
unterlaufen.
Die Technik des Bergbaus geht jedenfalls in eine schon
sehr frühe Zeit der menschlichen Kultur zurück. Nicht einem
bestimmten Lande oder Volke kann man, wie der naive Sinn
der Alten es that, die Erfindung desselben zuweisen; in ver-
schiedenen Gegenden lag der Metallreichthum des Bodens so
nahe an der Oberfläche der Erde, dass die Ausnutzung des-
selben sich schon auf einer sonst noch ziemlich primitiven
Kulturstufe ergeben musste. So war denn in Aegypten und in
Vorderasien der Bergbau sehr früh heimisch. Wann die
Phönikier angefangen haben, Bergbau zu treiben, können wir
nicht mehr ermitteln, aber jedenfalls fällt dies auch hier in
eine unserer historischen Kenntniss noch weit vorausliegende
Zeit. Die Phönikier aber waren es, wie schon im Anfange
erwähnt, welche den Hellenen den Bergbau gebracht und von
denen diese ihn gelernt haben; und die Römer ihrerseits haben
wiederum, wie von den Hellenen, so auch von den anderen
unter ihre Botmässigkeit gelangten Völkern den Bergwerks-
betrieb gelernt und vermöge ihres praktischen Sinnes in allen
technischen Dingen sicherlich auch nach mancher Richtung
hin vervollkommnet.
Im allgemeinen freilich hat es den Anschein, als ob der
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Für die Beurtheilung des antiken Bergbaus und Hütten-
wesens liegen uns als Quellen theils die Nachrichten der
Alten selbst; theils die Spuren von manchen der im Alter-
thum bebauten Bergwerke vor. Von diesen beiden Quellen
ist jedoch die erste die bei weitem reichhaltigere; denn so
zahlreich auch jene Spuren alten Bergbaues sind, so geben
sie doch nur in vereinzelten Fällen wirklich Aufschluss über
die Methode, auf welche die Alten den Bergbau betrieben,
und stammen überdies der Mehrzahl nach aus römischer Zeit
her. Wir sind daher meistentheils auf die Nachrichten der
Alten angewiesen, welche leider auch in vielen Punkten un-
vollständig sind und von denen manche noch deswegen be-
sonders schwierig zu beurtheilen sind, weil die sie uns über-
liefernden Schriftsteller vielfach andern Quellen folgen, ohne von
dem, was sie berichten, eine deutliche Vorstellung zu besitzen,
weshalb Irrthümer und Verwechslungen häufig genug mit
unterlaufen.
Die Technik des Bergbaus geht jedenfalls in eine schon
sehr frühe Zeit der menschlichen Kultur zurück. Nicht einem
bestimmten Lande oder Volke kann man, wie der naive Sinn
der Alten es that, die Erfindung desselben zuweisen; in ver-
schiedenen Gegenden lag der Metallreichthum des Bodens so
nahe an der Oberfläche der Erde, dass die Ausnutzung des-
selben sich schon auf einer sonst noch ziemlich primitiven
Kulturstufe ergeben musste. So war denn in Aegypten und in
Vorderasien der Bergbau sehr früh heimisch. Wann die
Phönikier angefangen haben, Bergbau zu treiben, können wir
nicht mehr ermitteln, aber jedenfalls fällt dies auch hier in
eine unserer historischen Kenntniss noch weit vorausliegende
Zeit. Die Phönikier aber waren es, wie schon im Anfange
erwähnt, welche den Hellenen den Bergbau gebracht und von
denen diese ihn gelernt haben; und die Römer ihrerseits haben
wiederum, wie von den Hellenen, so auch von den anderen
unter ihre Botmässigkeit gelangten Völkern den Bergwerks-
betrieb gelernt und vermöge ihres praktischen Sinnes in allen
technischen Dingen sicherlich auch nach mancher Richtung
hin vervollkommnet.
Im allgemeinen freilich hat es den Anschein, als ob der