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Blümner, Hugo
Technologie und Terminologie der Gewerbe und Künste bei Griechen und Römern (Band 4) — Leipzig, 1886

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https://doi.org/10.11588/diglit.4952#0168
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— 163 —

dass erst in verhältnissmässig später Zeit speciell das kjprische
Kupfer den Namen für dies Metall im Gegensatz zu seinen
Legirungen abgegeben hat, ist schon oben zur Besprechung
gekommen.1) Die Kupferbergwerke heissen xa^Ka,puxeia2)
oder auch xa^K0UPT^ct 3) 5 letztere Bezeichnung erklärt sich
daher, dass man darunter nicht bloss die Bergwerke, sondern
auch die Schmelzbutter!, in denen das Kupfer bereitet und
vielfach auch wiederum legirt wurde, mit inbegriff. Bei den
Römern heissen sie metalla aeraria4-) oder aerariae (sc. offi-
cinae)5), wobei letztere ebenfalls in weiterem Sinne auch die
Kupferhütten, die Poch- und Röstwerke, Schmelzöfen u. s. w.
mit umfassen. Für die Kupfererze, aus denen das Metall ge-
wonnen wurde, scheint das Wort x^^kitic das gewöhnliche zu
sein6), doch haben wir schon oben gesehn7), dass man
auch andere, namentlich Zinkerze mit diesem Namen be-
zeichnete; und es hängt vielleicht mit dieser Mehrdeutigkeit
zusammen, wenn Pollux ausdrücklich das Wort x^Xkitic ab-
lehnt und dafür pi ottöxciXkoc als gebräuchlich bezeichnet.8)
Bei Plinius werden mit lapis aerarhts oder aerosus allem An-
schein nach eben sowohl Kupfer- als Zinkerze bezeichnet9),

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13 ff. *

[ (1884)

x) S. 56 fg.

2) Theophr. lap. 25 u. 51. Strab. XVII p. 821 u. 830. Plut,
Quaest. conv. III, 10, 3 p. 659 0. Ptolem. IV, 2, 17; xa^KlJUPuXe^vj
Lycophr. 485. Dagegen bezeichnet Po 11. VII, 98 x^XK€ta u£xa\Ä.a als
ungebräuchlich.

3) Polyb. XII, 1, 4. Diod. I, 15; V, 36. Strab. III p. 146.
Diosc. V, 85. Steph. Byz. v. XotÄxic u. s.; x«A-KoupYÖc, Strab. III, 147
(sonst aber auch für den Erzgiesser gebraucht).

4) V-itr. VII, 9, 6. Plin. XXXIII, 86; XXXIV, 128; XXXVII, 66.
Fraglich ist der Ausdruck stricturae aerariae bei Caes. b. G. III, 21; die
Helv. haben hier theils aerariae secturaeque, theils secturae structurae-
que; coüjicirt hat man aerariae structurae oder aerariae ferrariaeque.

ß) Plin. XXXIV, 128 u. s. Vgl. Varr. L. L. VIII, 62 p. 188 M.:
ubi lavetur aes, aerarias, non aurilavinas nominari.

6) Arist. h. an. V, 19 p. 552 B, 10 und Plin. XXXVI, 2 sind am
besten auf Kupfererze zu beziehen.

7) Vgl. S. 94 fg.
98. Vgl. Hofmann, Berg- und hüttenm. Ztg. f. 1882,

S.

8) VII,
491 f.

}) Vgl. Plin. XXXIV, 2; 116; 130 u. s. Isid. Or. XVI, 20,

9

11

*
 
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