Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Blümner, Hugo
Technologie und Terminologie der Gewerbe und Künste bei Griechen und Römern (Band 4) — Leipzig, 1886

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.4952#0349
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
— 341

'••nun,

btheilo

am auch §i

Ja WerbU1
k wie wirr-

[einem

.. kl
lein;

), fmmi
- aus Ek

•rksgerk

res

' I

_ gen Wi
Aul

tvr. 8,1 (^
cL I, tt &

ir

Bit

)3V

Bedeutung beansprucht, ist die des Schmiedens, wobei das
Eisen in glühenden Zustand gebracht und durch Hämmern
zu bestimmten Zwecken hergerichtet wird. Der Herd mit
dem Blasebalg, Amboss, Hammer und Zange sind daher das
vornehmliche Arbeitsgeräth des Grobschmieds.1) In dem durch
Blasebälge2) unterhaltenen Kohlenfeuer3) wurde das zähe Eisen,
welches wohl meist in der Form von Luppen oder von Stäben
zur Behandlung kam., erweicht und zum Rothglühen gebracht,
um in diesem Zustande4), von der Zange auf dem Amboss
festgehalten, durch Hammerschläge gereckt oder sonst wie
bearbeitet zu werden.5) Von den Details der Arbeit, die je

J) Das gesammte Material des Schmiedes verbindet Po IL VII, 106:
qpucai, axpocpucia, xo&vax? Trupcrfpat, aKjuovec, paiCTfjpec, cqpöpou, ecxapiöec,
ökovou, GuY^vcu, KpoxaqpiOGC Diese charakteristische Ausstattung finden
wir bereits bei Homer in der Schmiede des Hephästos, II. XVIII, 372;
ib. 470:

cpücou ö5 ev xoowoici eefcoct iräcai eqpocwv,
TravToinv euTrpncTov duxjuf|V eSavteiccu . . .
ib. 476:

OfjKev ev dKjuoe^TLi) \iejav aK|uova, y^vto be xeiP*
paicxf]pa Kponreprrv, ex^prjcpi be YeVro TnjpaYpnv.

Hiermit ist zu vgl. die Schmiede der Kyklopen bei Virg. Georg.
IV, 170:

ac veluti lentis Cyclopis fulmina massis
cum properant, alii taurinis follibus auras
accipiunt redduntque, alii stridentia tinguunt
aera lacu; gemit inpositis incudibus Aetna;
illi inter sese magna vi bracchia tollunt
in numerum versantque tenaci forcipe ferrum.

Bezeichnend ist auch die Anekdote vom Schmied von Tegea und
dem Orakel der Pythia, Her od. I, 67 sq.

2) Ueber den Gebrauch derselben beim Ausschmelzen der Erze, über
die Düsen u. s. w. s. oben S. 225.

3) Ueber die vornehmlich von den Eisenarbeitern benutzten Holz-
und Braunkohlen, s. gleichfalls oben S. 214ff.; über den Zuschlag von Mar-
morstückchen beim Glühen des Eisens S. 220.

4) Genauer auf der Uebergangsstufe vom Rothglühen zum Weiss-
glühen, nach Plin. XXXIV, 149: rubens non est habile tundendo, neque
antequam albescere incipit.

5) Diese verschiedenen Thätigkeiten zählt Po 11. VII, 107 auf: tö
be g'pyov UYpaiveiv, \ueiv, cuYXWveuetv, eXauveiv, eHeXauveiv, tuttoüv, dico-
 
Annotationen