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Blümner, Hugo
Technologie und Terminologie der Gewerbe und Künste bei Griechen und Römern (Band 4) — Leipzig, 1886

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https://doi.org/10.11588/diglit.4952#0278
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land frühzeitig bekannt war, haben die Funde von Mykenae
dargethan, unter denen sich einige äusserst kunstvoll ein-
gelegte Dolchklingen befinden. Die Verzierungen derselben
siud allerdings nicht an der aus Bronze gefertigten Klinge
selbst angebracht, sondern an zwei besonders gearbeiteten
Bronzeplatten, welche auf beiden Seiten der Länge nach in
eine zur Aufnahme vorbereitete Höhlung der Klinge eingelassen
sind. Diese Platten sind dann wiederum mit einem metalli-
schen Schmelz von einer auf der Oberfläche dunkelglänzenden
Farbe überzogen, und dieser ist es, welcher zur Aufnahme der
aus dünnem Goldblech geschnittenen figürlichen Darstellungen
dient. Diese Goldplättchen sind, um einen bunteren Eindruck
der Darstellung hervorzurufen, nicht alle von gleicher Fär-
bung, sondern schimmern in mehreren Nuancen zwischen Silber-
grau und Rothgelb, welche offenbar durch verschiedene Fär-
bung des Goldes auf künstlichem Wege hervorgebracht sind;
ausserdem sind einzelne Innenkonturen in den Figuren mit
dem Grabstichel gravirt.1) — Für gewöhnlich legte man edle
Metalle ein entweder in unedle, also Gold oder Silber in
Bronze oder Eisen2), oder in edle, also Silber in Gold oder Gold
in Silber3); doch kommt es bisweilen auch vor, dass unedle
Metalle in andere unedle, also z. B. Eisen in Bronze4), Kupfer

auch ähnliche ägyptische Arbeiten; vgl. Brugsch, Denkmäler III, 167;
Chabas, Etudes sur l'ant. histor, d'apres les monum. egyptiens p. 43.
Mariette, Catal. du Musee de Boulaq, p. 262. Dieser orientalischen
Kunst gehören jedenfalls auch die bei Philostr. Vit. Apoll. II, 20 be-
schriebenen Gemälde von Taxila in Indien an, welche die Thaten des
Porus und des Alexander darstellten und aus Messing, Silber, Gold,
Schwarzkupfer und Stahl gearbeitet waren. Matz (de Philostr. in descr.
imagin. fid. p. 41 sq.) hat freilich diese Gemälde für Erfindung des
Philostrat ausgegeben, aber Brunn hat dagegen mit Recht auf ähnliche Bei-
spiele asiatischer Technik hingewiesen, N. Jahrb. f. Philol. 1871 S. 7.

x) DA0f|vaiov IX, 162; X, 309. Mitth. d. deutsch, arch. Inst,
in Athen 1882 S. 241 ff.

2) Man vgl. die Beispiele, welche Marquardt S. 692 fg. und Saglio
1. 1. p. 1137 hierfür beibringen.

8) Goldene Buchstaben auf silbernen Säulen erwähnt Cass. Dio
XL1V, 7; Beispiele erhaltener Silberarbeiten mit Goldeinlagen bei Mar-
quardt S. 693 Anm. 3.

4) Eiserne Buchstaben in einem Bronzestandbild, Suet. Aug. 7.
 
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