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Bulletin de la Société pour la Conservation des Monuments Historiques d'Alsace — 2.Sér. 16.1893

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Fundberichte / Découvertes faites récemment en Alsace
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Dacheux, L.: Geschichliche Notizen über die St. Fideskirche zu Schlettstadt
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https://doi.org/10.11588/diglit.24723#0279

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GESGHIGHTLIGHE NOTIZEN

ÜBER DIE

ST, FIDESKIRGHE

ZU SCHLETTSTADT.

Die St. Fideskirche zu Schlettstadt nebst einem Benedictiner Klôsterlein
gründete die Urgrossmutter Barbarossa’s, Hildegardis1, die Gemahlin
Friedrichs von Büren, nebst ihren Kindern, Otto, Bischof von Strassburg,
Friedrich, Gründer von Ilohenstauffen und seil 1079 Herzog von Schwa-
ben, Ludwig, Walter, Cunrad und Adelheid, ihre vielgeliebte Tochter,
/Ilia mea carissima; sie unterstellte dieselbe der Abtei Conques im Rouer-
gue, in Frankreich.

Die Stiftungs-Urkunde wurde im Jahre 1094 ausgestellt; es ist jedoch
darin die Rede von einer schon früher begonnenen und nun fertig ge-
stellten Gründung, so dass man recht wohl die in einer handschriftlichen

1. Nach Grandidier, Œuvres inéd., II, 136, war Hildegardis Tochter Herrmanns, Gra-
fen von Ost-Franken, und Adelheids, einer Tochter Eberhards IV, Grafen von Nordgau
oder Unter-Elsass. Von diesem Herrmann sollen die Hohenlohe abstamraen; daher nennen
Crusius, Ulrich Obrecht und Grandidier die Gratin Hildegard eine Hohenlohe. Die neuere
Stammtafel des Hauses Hohenlohe reicht allerdings nur bis 1 153—1166. Im Elsass jedoch
scheint der Glaube an die Verwandtschaft der Hildegardis mit den Hohenlohe von jeher
bestanderi zu hahen.

Es ist unrichtig von einer Herzogin Hildegardis zu sprechen, da erst ihr Sohn Herzog
von Schwaben und Elsass im Jahre 1079 wurde.

Die elsassische Herkunft der Hildegardis erklart die allerdings auffallende Thatsache,
dass die Hohenstautfen im Elsass so reich an Erbgiltern waren.

Faut einer Urkunde K. Heinrichs VII (Mon. Boic., 31, 519) von 1225 soll eine Burggrâfin
Hildegardis (dem Schotten-) Kloster zu Nilrnberg Güter zu Herboltzheim, Ungersheim und
Kirchheim geschenkt hahen. Grandidier (Op. cit., II, 136) und andere schliessen daraus,
dass diese Hildegardis dieselbe ist, welche dann in zweiter Ehe sich mit Friederich von
Bilren vermahlt hâtte. Jedeufalls ist der Umstand auffallend, dass aile diese Güter im Elsass
liegen.
 
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