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Bulletin de la Société pour la Conservation des Monuments Historiques d'Alsace — 2.Sér. 21.1906

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[Mitteilungen / Memoires]
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Henning, Rudolf: Der Helm von Baldenheim un die verwandten Helme des frühen Mittelalters
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https://doi.org/10.11588/diglit.25052#0282

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— 268 -

willigkeit aile Objekte unserem xMuseum zunàchst zur Ausslellung und
Aufbewahrung überliess, um sie ihm, nachdem sich auch das Interesse
des Kaiserlichen SlaUhallers, Fürsten von IIohenlohe-Langenburg, dem
Helme zugewendet batte, im Marz 1903 als dauerndes Eigentum zu
überweisen. Der ganzen Familie Pfiffer, welche von vornherein daran
festbielt, den Helm dem Elsass zu erhalten, sind wir zu besonderem
Dank verpflichtet.

Die Arbeiten des drilten Winters (1902/03) vvurden von unserem
damaligen Assistenten, Herrn R. Welcker, überwacht und zum Teil
persônlicb ausgeführt. Die nachfolgenden Angaben sind seinen Auf-
zeichnungen entnommen. Danach durchschnitt der dritte (ôstliche)
Graben einige zwanzig Grabstatten, die aile in der üblichen Weise mit
dem Kopf im Westen und den Füssen nach Osten orientiert waren.
Die Tiefe der Graber schwankte zwischen 0,40 und 1,50 m. Die meisten
lagen ziemlich oberflâchlich und waren arm an Beigaben, wâhrend die
tieferen, in den Kies gebeltcten, besser ausgestattet waren, eine Be-
obachtung, welche Herr Pfiffer für die beiden ersten Graben bestâligt.

Von den 26 Grâbern dieser Reihe wurden 20 schon in einer Tiefe
von 40—60 cm konstatiert. Es folgen drei Graber des Nordendes,
Grab 22, 23 und 24, in 90, 70 und 80 cm Tiefe, sodann im südlichen
Abschnitt Fundslelle 25 in 1 m Tiefe, endlich in der Mitte der Reihe
Grab 14 in 1,30 m Tiefe und, wie es scheint, in der Nahe desselben das
zuletzt von Herrn Pfiffer ausgebeutele Grab 26 in 1,40—1,50 m Tiefe.

Die 20 oberflàchlichen Graber hatten gar keine oder nur spârliche
Beigaben. Die 3. Fundstelle dieser Reihe (37 m vom Südende), wo zwei
Bestattungen zusammentrafen, enthielt zwei eiserne Messerbruchstücke,
die 4. (bei 39,6 m) eine Anzahl Tonperlen in der Schultergegend sowie
ein eisernes Messer zwischen den Oberschenkelknochen. Eine grôssere
Lanzenspitze stammt aus Grab 17 (bei 95,20 m), aus dem zerstôrten 19.
eine Anzahl von Tonperlen. Zwischen Fundstelle 10 und 11 lag 40 cm
tief im hellen Boden eine eiserne Speerspitze.

Diese Geringfügigkeit von Beigaben mag zum Teil, worauf mehrfach
die unregelmâssige Lage der Knochen deutete, auf spaterer Zerstôrung
beruhen. Im Allgemeinen aber darf man die oberflàchlichen Graber für
die jüngeren und ârmeren halten. Doch brachte auch das tiefere Grab 22
nur einige Scherben mit Wellenornament (Taf. VIII Fig. 5), Grab 24
gleichfalls nur einen Scherben sowie die Reste eines Kammes.

Besser ausgestattet war Grab 23 (143,50 m vom Südende), dessen
Gegenstànde Taf. VI abbildet. Eine kleine Bronzeschnalle aus der Nâhe
 
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