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Baldenheimer Streifen beschrieben (S. 289). Audi sie entstammt der
Antike, ohne in dieser Form eigentlich klassisch zu sein. Auf rômischen
Denkmalern ist mir Vergleichbares nur bei den zahlreichen fortlau-
fenden Ranken- und Linienverschlin-
gungen begegnet, als ein besonderes
oder gar lypisches Ornament wird sie
hier kaum geführt. Und doch weist
unsere Helmfigur dadurch, dass sie
ein eigenes Médaillon füllt, vvie sonsl
nur die Menschen- und Tierbilder,
gerade auf eine festere Tradition und Fig. 2.
eine gewisse Bedeutung des Ornamentes hin. In der griechischen Kunst
ergeben schon die allen Spiralverzierungen verwandte Musler, ebenso
nehmen spâter die einzelnen Palmetten, mit oder ohne Akanthusblatter,
des ôfteren ahnliche,
aber doch nicht iden-
tische Formen an1.
Dagegen kommen die
nordgriechischen oder
vielmehr pontischen
Exemplaire, welche Fi-
gur 1 und 2 darstellen,
unserer Form sehr nahe.
Fig. 1 stammt von einem
goldenen Beschlâgstrei-
fen aus einem der soge-
nannten skythischen
Kônigsgiaber von Niko-
pol bei Alexandropol
am Dniepr2 und liât
hier einen bedeutungsvollen Plalz als Mittelstück zwischen zwei Gruppen
wilder Tiere, Greifen, Lôwen, llirsche, die in der bekannten typischen
Art hinler einander auf dasselbe zuschreiten. Figur 2 sleht einfach
oder verdoppelt iiber den Kôpfen oder Masken einer südrussischen
1. Conze, Attische GrabrelieJ's Nr. 333. 363. 453, vgl. auch die Grabstele der One-
siclia vom Tiraeus (Hellee, Ausgrabungen auf der Akropolis Nr. 6 a). Eine Überslclit
sâmtlicher Palmetten soit das nachste Heft Conze’s hringen.
2. Compte-rendu de la Commission impériale archéologique. Atlas pour iS64,
PI. V, 5.
Baldenheimer Streifen beschrieben (S. 289). Audi sie entstammt der
Antike, ohne in dieser Form eigentlich klassisch zu sein. Auf rômischen
Denkmalern ist mir Vergleichbares nur bei den zahlreichen fortlau-
fenden Ranken- und Linienverschlin-
gungen begegnet, als ein besonderes
oder gar lypisches Ornament wird sie
hier kaum geführt. Und doch weist
unsere Helmfigur dadurch, dass sie
ein eigenes Médaillon füllt, vvie sonsl
nur die Menschen- und Tierbilder,
gerade auf eine festere Tradition und Fig. 2.
eine gewisse Bedeutung des Ornamentes hin. In der griechischen Kunst
ergeben schon die allen Spiralverzierungen verwandte Musler, ebenso
nehmen spâter die einzelnen Palmetten, mit oder ohne Akanthusblatter,
des ôfteren ahnliche,
aber doch nicht iden-
tische Formen an1.
Dagegen kommen die
nordgriechischen oder
vielmehr pontischen
Exemplaire, welche Fi-
gur 1 und 2 darstellen,
unserer Form sehr nahe.
Fig. 1 stammt von einem
goldenen Beschlâgstrei-
fen aus einem der soge-
nannten skythischen
Kônigsgiaber von Niko-
pol bei Alexandropol
am Dniepr2 und liât
hier einen bedeutungsvollen Plalz als Mittelstück zwischen zwei Gruppen
wilder Tiere, Greifen, Lôwen, llirsche, die in der bekannten typischen
Art hinler einander auf dasselbe zuschreiten. Figur 2 sleht einfach
oder verdoppelt iiber den Kôpfen oder Masken einer südrussischen
1. Conze, Attische GrabrelieJ's Nr. 333. 363. 453, vgl. auch die Grabstele der One-
siclia vom Tiraeus (Hellee, Ausgrabungen auf der Akropolis Nr. 6 a). Eine Überslclit
sâmtlicher Palmetten soit das nachste Heft Conze’s hringen.
2. Compte-rendu de la Commission impériale archéologique. Atlas pour iS64,
PI. V, 5.