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Bulletin de la Société pour la Conservation des Monuments Historiques d'Alsace — 2.Sér. 21.1906

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[Mitteilungen / Memoires]
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Henning, Rudolf: Der Helm von Baldenheim un die verwandten Helme des frühen Mittelalters
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https://doi.org/10.11588/diglit.25052#0352

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— 338 —

Helmgestell von Benly Grange in Derbyshire (Fig. 31)\ das, vvie das
Kreuz auf der vorderen Nasenstange zeigt, bereits der chrisllichen Zeit
entstammt, gehôrle wieder zu einem regulâren Bandhelme. Bei ihm
liefen nicht bloss zwei, sondern drei breitere, am unleren Ringbande
befestigle Bander in ununterbrochenem Zuge über die ganze Kappe fort.
Eine besondere Spilze ist nicht vorhanden, nicht einmal eine Scheitel-
plalte, sodass das Tier ziemlich unbeholfen auf das eine Band genietet
werden musste. Die aussere Verldeidung bildeten, wie aus den vor-
handenen Resien zu schliessen, fischgràtenartig angeordnete Horn-
plallchen. IJelmblatter von der Art der unseren kônnen also nicht ver-

wendel gewesen sein. Das vierleilige Spangen-
vverk von Leckbampton Hill (bei Cheltenbam)1 2
bat zwar ein Ringband und oben eine kleine
aufgenietete Piatte mit einem Knopf, an der
vier einzelne Bügel befestigt sind, aber die
besonderen Eigenliimlichkeiten unserer lielme
feblen. Auf so allgemeine Merkmale lâsst sich
keine nàhere Verwandtschaft begründen, und
wir kônnen nicht mit Lindenschmit in dem
St. Pelersburger Helm eine weitere Enlwick-
lungsstufe dieser vermutlich aucb jüngeren
angelsacbsischen Helmgestelle anerkennen.

So verwies Lindenscbmit-Sohn3 denn wieder auf die Barbarenhelme
der Trajanssaule, speziell auf die S. 325 besprochenen oben abgeflachten
Hutgestelle der «Sarmaten» (Bild XXXI. XXXVII) und «Jazygen» (G. CLI).
Da die ersteren von derselben Truppe gelragen werden wie die bienen-
korbartig gewôlbten und mit ihnen die Konstruklion aus horizontalen
und vertikalen sich kreuzenden Bandern leilen, auch niemals eine be-
sondere Ilelmspitze haben, so werden sie zu der gleichen Gruppe der
Bandhelme gehôren, von denen sich die unseren schon in der Grundlage
unterscheiden. Die lielme der « Jazygen» sind undeutlicher. Nacb den
Abbildungen von Cichorius scheinen sie eher Plattenhelme zu sein
(oben S. 332), deren Gestelle vielleicht den sarmatischen glichen. Aile diese
Tschakoformen, môgen sie oben breiler oder spitzer zulaufen, behalten
einen besonderen Gharakter und kônnen nicht aïs die Vorstufe unserer
konischen Helme gelten. Der Fig. 19 abgebildete Typus steht ihnen

1. Lindenschmit, a. a. 0. III, 10, 5, Fig. 3. Handbuch S. 256 und sonst.

2. Lindenschmit, a. a. 0. Fig. 2 und Handbuch S. 257. — 3. a. a. 0. V, S. 194.
 
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