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eignen und die überdies eine bequeme Ausstattung lind Verzierung
durch vielfarbige Tambourettstickereien zulassen.
18.
Die Verhüllungen der Oelgefässe, der Behang des Taufbrunnen,
die Taufdecke,
(vela chrismalia et baptismalia).
Bekanntlich werden seit dem frühen Mittelalter in den Kathe-
dralkirchen das Chrisma, das Ivatechumenen- und das Kranken-Oel
am Charsamstage vom Bischöfe zum Gebrauch für die ganze Diö-
cese feierlich in der Weise consecrirt, dass jedes der drei Oele in
einem besonderen metallenen Gefässe einzeln zur Segnung gelangt.
Bei dieser Feier nun wurden jene ampullae von Silber oder britanni-
schem Zinn in welchen die verschiedenen h. Oele enthalten sind, nach
kirchlicher Vorschrift mit feinen Tüchern umhüllt, da es ja überhaupt
altkirchliche Praxis ist, das Geweihte nur mit verhüllten Händen
zu berühren. Da sich aber, wenigstens unseres Wissens, keine der-
artigen vela chrismatoria erhalten haben, so lassen sich hier keine
genaueren Beschreibungen derselben geben und sind wir daher nur
auf die Angaben der mittelalterlichen Kirclien-Inventare angewiesen,
welche jedoch über die Ausstattung derselben Nichts anderes sagen,
als dass sie meistens aus Seide bestanden. Ausserdem aber werden
in diesen uns vorliegenden Verzeichnissen die Umhüllungen der
Oelgefässe nur in der spätromanischen Kunstepoche erwähnt, was
vielleicht jenem Umstande zuzuschreiben sein mag, dass die am-
pullae in dieser Zeit ziemlich einfach in ihren Formen und von
geringerem metallischen Werth waren, als in der entwickelten Go-
thik. Interessant wäre es uns daher zu vernehmen, ob sich von
der letzten Hälfte des XIII. bis zum XVI. Jahrhundert in der Tliat
keine Erwähnung der Chrismal-Umlitillungen aufweisen lassen.
Der li. Carl Borromäus erwähnt an mehreren Stellen diese Be-
kleidungen der h. Oelgefässe; als selbstverständlich setzt auch er vor-
aus, dass dieselben aus Seide herzustellen seien, und zwar verlangt
er für die Umhüllung der das Chrisma enthaltenden Gefässe die
weisse, für das andere, welches das oleum infirmorum enthält die
rotlie Farbe; alle drei aber sollen je anderthalb Fuss lang sein.
Das Inventar der Kirchenschätze des von Kaiser Heinrich II.
gestifteten Domes zu Bamberg führt zum Jahre 1128 fünf chris-
malia an: Syndones V de serico ad crisma. Das Inventar der
St. Peterskirche zu Ollmütz gibt zum Jahre 1130 folgende Notiz :
Item Manutergia tria de serico ad cooperiendum crisma quando
eignen und die überdies eine bequeme Ausstattung lind Verzierung
durch vielfarbige Tambourettstickereien zulassen.
18.
Die Verhüllungen der Oelgefässe, der Behang des Taufbrunnen,
die Taufdecke,
(vela chrismalia et baptismalia).
Bekanntlich werden seit dem frühen Mittelalter in den Kathe-
dralkirchen das Chrisma, das Ivatechumenen- und das Kranken-Oel
am Charsamstage vom Bischöfe zum Gebrauch für die ganze Diö-
cese feierlich in der Weise consecrirt, dass jedes der drei Oele in
einem besonderen metallenen Gefässe einzeln zur Segnung gelangt.
Bei dieser Feier nun wurden jene ampullae von Silber oder britanni-
schem Zinn in welchen die verschiedenen h. Oele enthalten sind, nach
kirchlicher Vorschrift mit feinen Tüchern umhüllt, da es ja überhaupt
altkirchliche Praxis ist, das Geweihte nur mit verhüllten Händen
zu berühren. Da sich aber, wenigstens unseres Wissens, keine der-
artigen vela chrismatoria erhalten haben, so lassen sich hier keine
genaueren Beschreibungen derselben geben und sind wir daher nur
auf die Angaben der mittelalterlichen Kirclien-Inventare angewiesen,
welche jedoch über die Ausstattung derselben Nichts anderes sagen,
als dass sie meistens aus Seide bestanden. Ausserdem aber werden
in diesen uns vorliegenden Verzeichnissen die Umhüllungen der
Oelgefässe nur in der spätromanischen Kunstepoche erwähnt, was
vielleicht jenem Umstande zuzuschreiben sein mag, dass die am-
pullae in dieser Zeit ziemlich einfach in ihren Formen und von
geringerem metallischen Werth waren, als in der entwickelten Go-
thik. Interessant wäre es uns daher zu vernehmen, ob sich von
der letzten Hälfte des XIII. bis zum XVI. Jahrhundert in der Tliat
keine Erwähnung der Chrismal-Umlitillungen aufweisen lassen.
Der li. Carl Borromäus erwähnt an mehreren Stellen diese Be-
kleidungen der h. Oelgefässe; als selbstverständlich setzt auch er vor-
aus, dass dieselben aus Seide herzustellen seien, und zwar verlangt
er für die Umhüllung der das Chrisma enthaltenden Gefässe die
weisse, für das andere, welches das oleum infirmorum enthält die
rotlie Farbe; alle drei aber sollen je anderthalb Fuss lang sein.
Das Inventar der Kirchenschätze des von Kaiser Heinrich II.
gestifteten Domes zu Bamberg führt zum Jahre 1128 fünf chris-
malia an: Syndones V de serico ad crisma. Das Inventar der
St. Peterskirche zu Ollmütz gibt zum Jahre 1130 folgende Notiz :
Item Manutergia tria de serico ad cooperiendum crisma quando