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Braun, Joseph
Der christliche Altar in seiner geschichtlichen Entwicklung (Band 2): Die Ausstattung des Altars, Antependien, Velen, Leuchterbank, Stufen, Ciborium und Baldachin, Retabel, Reliquien- und Sakramentsaltar, Altarschranken — München, 1924

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https://doi.org/10.11588/diglit.2049#0103

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Viertes Kapitel. Altarbekleidungen aus Metall &/

besetzt, aber ohne Stickereien oder die so beliebten Zierplättchen geblieben
sind, erscheinen bei ihm hart an die Schmalseiten gerückt. Was im 14. Jahr-
hundert dazu führte, den Überhang mit den beiden Behangstreifen zu ver-
sehen, ist nicht festzustellen.

VIERTES KAPITEL

ALTARBEKLEIDUNGEN AUS METALL

I. ALTARBEKLEIDÜNGEN AUS METALL IM FRÜHEREN MITTELALTER
Aus altchristlicher Zeit haben wir keine Angaben über Altarbekleidungen
aus Metall. Wohl wird uns vereinzelt von goldenen und silbernen Altären,
die in ihr geschaffen wurden, berichtet1, von Altarbekleidungen aus Gold und
Silber ist aber die ganze altchristliche Zeit hindurch weder im Osten noch
im Westen, weder zu Rom noch außerhalb Roms die Rede. Erst seit dem
8. Jahrhundert erzählen uns die Quellen auch von ihnen, was freilich keines-
wegs beweist, daß es vorher solche noch nicht gegeben habe und daß Altar-
bekleidungen aus Gold oder Silber erst im 8. Jahrhundert in Gebrauch
kamen.

Besonders reichliche Nachrichten über Allarbekleidungen aus Edelmetall bringt
uns im frühen Mittelalter das Papstbuch in den Vitae der Päpste des 8. und 9. Jahr-
hunderts, in denen uns wiederholt berichtet wird, wie diese ihren Eifer in der Aus-
schmückung der römischen Kirchen auch dadurch hetäiigten, daß sie den Hochaltar
derselben mit einer Bekleidung von Gold oder Silber ausstatteten. Bisweilen war
es nur die Front, die sie so verzierten: Et faciem altaris [des Muttergottesaltares
links vor dem Triumphbogen in St. Peter) et confessionem cum regolis (Gitter)
vestivit argento, heißt es in der Vita Gregors III. (731—7-11)". Indessen schmückten
sie auch wohl in der gleichen Weise die Schmalseiten des Altares. Aspectum vero
altaris super eamdem almam confessionem (s. Petri) alque dextra laevaque parte
juxla grados, quae cohacrent jam dictae confessionis, addens in eo argenti 1. 23ij
curiose renovavit eiusque historiis ex auro purissimo 1. 18 nitidissime deanravit, er-
zählt die Vita Hadrians I. (772—795)2. Leider beschränkt sich das Papstbuch in
seinen Angaben meist auf die unbestimmt klingende Bemerkung: Investivit altare
ex argento, oder au! eine ähnliche allgemeine Notiz. So heißt es z. B. in der Vita
Leos III. (795—876) bezüglich des Hoehallares in der Andreasrotunde bei St. Peter:
Investivit altare majorem ex argento purissimo deaurato miro decore ornato, qui
pens. 1. 1355, und in der Vita Hadrians I. hinsichtlieh eines Altares in S. Maria Mag-
giore: In altare ipsius Praesepii fecit laminas ex auro historiis depietis pens.
simul. 1. 105*.

1 Vgl. Band 1, S. 110. Bekleidung ans Silber hatte, da es heißt, der

i i. .„- ,„ .. . ,.-, ,- i j n - ut j Papst habe die Front und die Seilen erneuert.

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duxit (N. 512 Q. c. 113).

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tolam riramulcdtt et in iiidiorcm slatum per- , N_ 40Q &_ £ n> ]g)_ ^ aueh ejne An;ah|

duxit (N. 512 (1- c. 113). anderer gleichartiger Beispiele sich finden.

' N. 348 (1. c. 510). Die Angabe der Vita be- * M. 349 (1. c. I, 511). Vgl. auch die Vita

weist, daß der Altar schon vor Hadrian eine Paschalis I (817—824) n. 450 (1. c. II, 62).
 
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