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Um die Deutung der einzelnen Scenen hat sich Schulz, Caravita, Kraus
und Dobbert bemüht. Nichtsdestoweniger ist auch sie unvollständig und wird es
wohl immer bleiben.
Der mutmaßlich erste Teil der Folge, die oberste Reihe an der Südwand ist verblichen.
Die Fortsetzung an der Nordwand oben läßt folgende Scenen erkennen: 1. 2. Befehl und Aus-
führung des Kindermords; getrennt durch ein Fenster. Matth. 2, 16 ff. — 3. Jesus im Tempel
unter den Lehrern. Luk 2, 41. — 4. Des Täufers Predigt. Matth. 3, 10. (Die Axt, die dem
Baum an die Wurzel gelegt ist). — 5. Taufe Chrisü. Matth. 3. — 6. 7. Erste und zweite Ver-
suchung. Matth. 4, 1 ff. — Folgt noch eine undeutliche Scene; vermutlich die dritte Versuchung.
An der mittleren Reihe an der Südwand sind Poch einige Spuren von Bild oder Schrift:
Bei der 2. oder 3. ist ein Thron in der Erde, darunter ist zu lesen RLX.: LllbllLVLK 03LVIV. —
Von der folgenden erkennt man die Unterteile von den Figuren Christi und eines Aussätzigen. —
Unter der drittfolgenden steht: . . . VOlOb-U UUOl'VLl. Das ist also die Heilung eines
Gichtbrüchigen oder des Lahmen an: Teich Bethesda. — Folgt eine Unterschrift: UOL
8UL8 UIRSI^. was auf die Tochter des Jairus deutet.
An der Nordwand sieht man in der Mittelreihe: 1. Die Verklärung. Matth. 17, 1 ff. —
2. Die Geschichte vom Fisch mit dem Zinsgroschen. Matth. 17, 2 ff. — 3. Die Bitte der Kananiterin
und die Genesung ihrer Tochter. (Von Kraus auf Matth. 18, 1 ff. gedeutet; von Dobbert un-
bestimmt gelassen.) — 4. Das Scherflein der Witwe. Luc. 21, 1 ff. — 5. 6. Die Parabel vom
barmherzigen Samariter. (Luc. 10,30ff.)
in drei Vorgängen. — 7. 8. Die Parabel
vom armen Lazarus. (Luc. 16, 19 ff.)
in zwei Doppelscenen. — 9. Die Heilung
eines Besessenen. — 10. undeutlich.
An der Südwand unten: 1. Be-
rufung des Zachäus. Luc. 19, 4. —
2. Gespräch mit der Samariterin. Joh.
4, 5 ff. — 3. Begnadigung der Ehe-
brecherin. Joh. 8, 1 ff. — 4. Heilung
des Blindgebornen. (Joh. 9, 1 ff.); in
zwei Vorgängen. — 5. Auferweckung
des Lazarus. Joh. 11, 1 ff. — 6. Bitte
der Mutter der Zebedäiden. Matth.
20, 20 ff. — 7. Salbung in Bethanien; nach Joh. 12, 2 ff. Doch fehlt Judas; Martha ist ge-
zeichnet nach Analogie der Maria in Luc. 10, 38 ff; und aus Luc. 7, 36 ist der Pharisäer Simon
eingetragen — 8. Einzug in Jeru-
salem. Matth. 21,1 ff. — 9. Abend-
mahl samt Fußwaschung. Joh. 13,19.
Gegenüber (an der Nordwand
unten): Gebet und Weckruf Jesu im
Ölgarten; nach Joh. 18, 1 ff., wie
die Elfzahl der Jünger beweist. —
Aus Johannes entnimmt die rö-
mische Perikopenordnung die Pas-
fionsgeschichte für den Karfreitag.
Daher auch die hier folgenden Sce-
nen: 2. Der Verrat: (Judaskuß,
Schwertstreich des Petrus) und die
Beratung zwischen Hannas und Kai-
Händewaschung des Pilatus, wobei
nach Matth. 27, 19 auch die Warnung durch sein Weib angedeutet ist; und daneben die Kreuz
tragung. (Das Kreuz von Simon getragen, nach den Synoptikern.) — 5. Die Kreuzigung,
- l-L s-
Um die Deutung der einzelnen Scenen hat sich Schulz, Caravita, Kraus
und Dobbert bemüht. Nichtsdestoweniger ist auch sie unvollständig und wird es
wohl immer bleiben.
Der mutmaßlich erste Teil der Folge, die oberste Reihe an der Südwand ist verblichen.
Die Fortsetzung an der Nordwand oben läßt folgende Scenen erkennen: 1. 2. Befehl und Aus-
führung des Kindermords; getrennt durch ein Fenster. Matth. 2, 16 ff. — 3. Jesus im Tempel
unter den Lehrern. Luk 2, 41. — 4. Des Täufers Predigt. Matth. 3, 10. (Die Axt, die dem
Baum an die Wurzel gelegt ist). — 5. Taufe Chrisü. Matth. 3. — 6. 7. Erste und zweite Ver-
suchung. Matth. 4, 1 ff. — Folgt noch eine undeutliche Scene; vermutlich die dritte Versuchung.
An der mittleren Reihe an der Südwand sind Poch einige Spuren von Bild oder Schrift:
Bei der 2. oder 3. ist ein Thron in der Erde, darunter ist zu lesen RLX.: LllbllLVLK 03LVIV. —
Von der folgenden erkennt man die Unterteile von den Figuren Christi und eines Aussätzigen. —
Unter der drittfolgenden steht: . . . VOlOb-U UUOl'VLl. Das ist also die Heilung eines
Gichtbrüchigen oder des Lahmen an: Teich Bethesda. — Folgt eine Unterschrift: UOL
8UL8 UIRSI^. was auf die Tochter des Jairus deutet.
An der Nordwand sieht man in der Mittelreihe: 1. Die Verklärung. Matth. 17, 1 ff. —
2. Die Geschichte vom Fisch mit dem Zinsgroschen. Matth. 17, 2 ff. — 3. Die Bitte der Kananiterin
und die Genesung ihrer Tochter. (Von Kraus auf Matth. 18, 1 ff. gedeutet; von Dobbert un-
bestimmt gelassen.) — 4. Das Scherflein der Witwe. Luc. 21, 1 ff. — 5. 6. Die Parabel vom
barmherzigen Samariter. (Luc. 10,30ff.)
in drei Vorgängen. — 7. 8. Die Parabel
vom armen Lazarus. (Luc. 16, 19 ff.)
in zwei Doppelscenen. — 9. Die Heilung
eines Besessenen. — 10. undeutlich.
An der Südwand unten: 1. Be-
rufung des Zachäus. Luc. 19, 4. —
2. Gespräch mit der Samariterin. Joh.
4, 5 ff. — 3. Begnadigung der Ehe-
brecherin. Joh. 8, 1 ff. — 4. Heilung
des Blindgebornen. (Joh. 9, 1 ff.); in
zwei Vorgängen. — 5. Auferweckung
des Lazarus. Joh. 11, 1 ff. — 6. Bitte
der Mutter der Zebedäiden. Matth.
20, 20 ff. — 7. Salbung in Bethanien; nach Joh. 12, 2 ff. Doch fehlt Judas; Martha ist ge-
zeichnet nach Analogie der Maria in Luc. 10, 38 ff; und aus Luc. 7, 36 ist der Pharisäer Simon
eingetragen — 8. Einzug in Jeru-
salem. Matth. 21,1 ff. — 9. Abend-
mahl samt Fußwaschung. Joh. 13,19.
Gegenüber (an der Nordwand
unten): Gebet und Weckruf Jesu im
Ölgarten; nach Joh. 18, 1 ff., wie
die Elfzahl der Jünger beweist. —
Aus Johannes entnimmt die rö-
mische Perikopenordnung die Pas-
fionsgeschichte für den Karfreitag.
Daher auch die hier folgenden Sce-
nen: 2. Der Verrat: (Judaskuß,
Schwertstreich des Petrus) und die
Beratung zwischen Hannas und Kai-
Händewaschung des Pilatus, wobei
nach Matth. 27, 19 auch die Warnung durch sein Weib angedeutet ist; und daneben die Kreuz
tragung. (Das Kreuz von Simon getragen, nach den Synoptikern.) — 5. Die Kreuzigung,
- l-L s-