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dekorativ bemalten Pfeifenprospekt herabsieht. Außerdem öffnet sich diese
Wand noch zwei weiteren, übereinandergelegenen Emporen, ohne dadurch zu
sehr aufgelockert zu werden.
Die naturfarbene Flachdecke aus Holz, welche nur den Hauptraum über-
deckt, trägt einen warmen Ton in das Innere der Kirche. Ihre Ornamen-
tierung ist neuartig, sie besteht aus aufrechten Holzbändern, die in der Mitte
geradlinig, im Randstreifen in wallende Bewegung geraten, als wollten sie
den praktischen Zweck andeuten, dem sie mit bestem Erfolge dienen, nämlich
die Schallwellen zu zerstreuen.

Friedhof auf der Ausstellung München 1908


Ebenso originell sind die vier in zwei Paare gefaßten hölzernen Licht-
träger, die von der Decke hängen.
Unser Gang ist beendet. Wer ein lebendiges Interesse für unseren
evangelischen Kirchenbau hat, der komme und sehe. Es ist ein Bau, der
nicht besticht, sondern überzeugt. Wie ist er dem Bergabhang eiugefügt,
als ob er dort ewig stehen müßte, wie harmonisch der warme Ton des Tuff-
steingemäuers unter dem schützenden Dach, überragt von dem quadratischen
Turm mit seinem grünen Helmlein! Ein Gotteshaus, nicht um Puritaner
zu locken, welche ein schöner Raum in ihrer Anbetung stört, sondern ein
solches, in dem sich die sonntägliche Gemeinde aus ihren beschränkten, oft
ärmlichen Großstadtquartieren zusammenfinden wird in freudig-ernstem Raume,
 
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