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naue Gegenteil der ästhetischen. Hier das lebendige Gefühl, dort der tote
Verstand. Die organische Weltauffassung ist selbstverständlich die einzig ästhe-
tisch mögliche, wenn anders ein Kunstwerk dasjenige als Bild darstellt,
was der Organismus in Wirklichkeit ist, nämlich ein einheitliches Stück be-
seelter Wirklichkeit. Nicht umsonst waren es zwei Aesthetiker, nämlich seine
beiden Landsleute auf den heimatlichen Lehrstühlen, K. Köstlin, und in
späteren Jahren vor allem F. Th. Vischer, welche die Bedeutung Plancks
für die Wissenschaft überhaupt wie für die eigene insbesondere erkannten.
Der letztere namentlich fand bei Planck genau das, was ihm fehlte, nämlich
die philosophische Grundlegung der Aesthetik, die Einheit von Natur und
Geist, in deren Zusammenschau eben das Wesen des künstlerischen Genius
besteht. Fortsetzung folgt


Aeber den Originaltext Paul Gerhardts

<^zis vor kurzem galt als die sicherste und wissenschaftlich unanfechtbarste Quelle
^für die Originaltexte Paul Gerhardts die Ausgabe von Gerhardts Liedern
durch Johann Georg Ebeling 1666/67. Die Meinung hierüber hat sich neuerdings


geändert: es ist ja modern, das
was bisher für maßgebend galt,
seines Nimbus zu entkleiden und
dafür etwas Andres zu erheben.
Nach der vorzüglichen und
mit wertvollem kritischen Mate-
rial ausgestatteten Ausgabe von
Paul Gerhardts Gedichten durch
vr. August Ebeling, haben wir für
die Gedichte Gerhardts nunmehr
drei Quellen zu unterscheiden:
1.16 Einzeldrucke als die Erst-
drucke der betreffenden 16 Lieder.
2. Die Praxis pietatis me-
llen von Ioh. Erüger, ein Ge-
sangbuch oder eine Sammlung
geistlicher Lieder verschiedener
Verfasser, erschienen in etwa
45Auflagen von 1644/?) bis 1736.
Die beiden ersten Ausgaben dieser
Praxis sind verloren gegangen;
die dritte von 1648 (?) enthält
18 Lieder von Paul Gerhardt,
wahrscheinlich, wenigstens teil-
weise, als Erstdrucke; die vierte

Markuskirche

Sämann Relief-Intarsie
Entworfen von R. Pelin

fehlt wieder; die fünfte enthält
64 weitere Lieder Paul Gerhardts,
für die sie der älteste bekannte
Druck ist, sie trägt die Jahreszahl 1653; die sechste von 1656 (sehr gering gewertet)
bringt 3 weitere Gerhardtlieder zum erstenmal und die zehnte von 1661 deren 4.
 
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