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Aber am Ruheplatz der Toten, wo es den schmerzlichsten Abschied gilt für
dieses Leben, preist unser Glaube den Osterfürsten und Herrn des Lebens und
läutet hoffnungsvoll mit dem Dichter auch die Osterglocke:
Getrost! Getrost! den Gottessohn
hält nicht das Grab in Haft,
Er wird am dritten Tage schon
erstehn in Licht und Kraft.
Es wehet um des Heilands Gruft
wie Lebenshauch und Morgenluft!
Zum Schlummer ist der Christen Tod
Durch Christum nun gemacht
Es strahlt ein lichtes Hoffnungsrot
in Grabes Leid und Nacht —
Und wenn auch wir einst schlafen gehn,
so warten wir aufs Aufersteh'n! —
R. L.

Bihl L Wolh Friedhofkapelle Waiblingen


Tolstoj und die Kunst
rvr*venn man etwa in einer Zeitungsnotiz liest, daß Tolstoj die 9. Sym-
-^Vphonie von Beethoven für ein ebenso verrücktes Machwerk erklärt wie
die gesamten Opern Wagners, und den Faust ebenso wie den Hamlet für
ein höchst mäßiges Kunstprodukt, daß er Böcklin, Stuck, Manet und Courbet
in einem Atem als Typen schlechter Kunst verwirft, so wird man gleich mit
 
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