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Das Hans Thoma-Fest
zu seinem 7V. Geburtstag am 2. Oktober 1909
„Heil! Heil dem Sterblichen, dem es gegeben
Durch seine Kunst unsterblich fortzuleben l«
Diese Worte des Dichters Albert Geiger seien das Motto, das ich dem
Bericht über das herrliche Hans Thoma-Fest geben möchte. Die Jubiläumsfeier
hatte viele Gäste, die sonst
recht getrennte Wege im Leben
gehen, geeinigt. Alle wollten
das Werk des 70 jährigen,
frischen Künstlergreises zu¬
sammenfassend schauen.
Den Anfang der zwei¬
tägigen Feier bildete die Er¬
öffnung des auf Veranlassung
der Großherzoglichen Regie¬
rung aus Staatskosten erbau¬
ten Thoma-Museums. Sie
geschahnach einerbedeutsamen
Ansprache des Großherzogs
Friedrich des ll., in welcher
der Fürst der Initiative seines
kunstsinnigen Vaters und
dessen Vorliebe für Thomas
Kunst gedachte und dem
Meister Thoma herzlich dankte
für das hochherzige Geschenk
der wertvollen zahlreichen Ge¬
mälde an die Karlsruher
Kunsthalle und das badische
Volk. Bei dieser Gelegenheit
erfolgten auch Beglückwünsch¬
ungen und Ehrungen allerArt.
Die theologische Fakul¬
tät der kuperto-Larola in
Heidelberg brachte demMeister
die Urkunde der Ernennung
zum Ehrendoktor und ihr
Vertreter als Dekan, Geh.
Kirchenrat v. Schubert, sprach dabei: „Die Universität Heidelberg, deren Grüße
und Glückwünsche zu überbringen ich die große Freude habe, zählt Sie schon seit
längerer Zeit zu ihren Ehrenbürgern. Die philosophische Fakultät, heute vertreten
durch ihren Dekan, hat Ihnen den Doktorhut verliehen in der Ueberzeugung,
daß Ihre Arbeit und die ihrer Glieder in ihren letzten persönlichen Gründen, der
reinen, uneigennützigen Freude am Stoff, und in ihren höchsten idealen Zielen,
der Erfassung des ganzen Lebens in seiner Fülle und Tiefe, sich nahe berühren
und gegenseitig fördern. Es wird Sie nicht wundern und, wie wir sogar hoffen,
auch ein wenig freuen, wenn es heute die theologische Fakultät zu Heidelberg ist,
die das Wort führt und Ihnen einen besonderen Glückwunsch darbringen möchte.
Wer wüßte nicht, daß Meister Thomas Phantasie überall die Seele der Dinge
und der Menschen sucht, daß Sie die Natur, diese schöne deutsche Natur nicht anders
auffassen können, denn als den Abglanz des Ewigen, dessen Künstlerhand dies All

Sauer-Karlsruhe Hans Thoma-Plakette
 
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