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der Heimat sind die Lorbeeren, die sich an den goldenen Reif, der um das Bild liegt,
schmiegen, während beim Gegenstück „der Kunst" die frischen, buschigen Schwarz-
waldtannenzweige den inneren natürlichen Rahmen bilden.
Und nun betreten wir mit Andacht das letzte Gemach. Auf einigen Stufen
steigen wir hinab zu dem feierlich und weihevoll berührenden achteckigen Kuppelbau,
der eigentlichen Thomahalle, für die der Meister die Werke der letzten 4 Jahre der





Abb. 12. Obergeschoß im Weststadtgemeindehaus in Karlsruhe

badischen Regierung und dem badischen Volk zum bleibenden Geschenk gemacht hat.
Sie tragen an den 3 Wänden nach vorn und rechts und links vom Eingang
11 Monumentalbilder in der Höhe von 3V- m, die als die reifste und zusammen-
fassende Frucht des künstlerischen Schaffens von Hans Thoma bezeichnet werden
dürfen. Es ist das Sanktuarium des Lebens Jesu.
Das erste öteilige Bild hat Weihnachten zum Gegenstand: Verkündigung
an die Hirten, Anbetung der Weisen und in der Mitte in tiefem Goldbraun ge-
halten die Geburt. Maria kniet vor dem Kinde; darüber thront Gottvater in den
Wolken; das kühle Licht, das von ihm in die nächtliche Welt ausgeht, steht in
einem geistigen Verhältnis zu dem warmen, irdischen, wohltuenden Licht, das von
dem Kinde in Bethlehem ausstrahlt: das göttliche, fast unnahbare Licht ist in Jesus ver-
irdischt. Den Hirten links und den Weisen (3 Königen) ist je ein Doppelbild ge-
widmet. Die jungen Hirten, denen die himmlische Verkündung zu teil wird, sind ein-
 
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