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343

Über die Vorschläge zur Notenschrift-Reform
von A. Beutter
(Schluß)
E8 kommt daher vor allem darauf an, daß der Sänger den
Grund ton kennt und stetig vor Augen hat, auf dem seine Skala steht,
von dem er auszugehen hat. Das will Beutter dadurch erreichen,
daß er den Ort, auf welchem der Grundton liegt, irgendwie hervor-
hebt, die betreffende Linie etwa verstärkt oder punktiert, — den-
selben und vielleicht noch besseren Dienst würden natürlich auch Farben-



Abb. 15. Grundriß des ev. Gemeindehauses zu Gutach im Schwarzwald
töne tun — und den Zwischenraum schraffiert. Und nun hat der Sänger
von dieser Linie oder diesem Zwischenraum aus die Distanzen der ein-
zelnen Noten vom Grundton und untereinander mit steter Beziehung auf
den Grundton zu schätzen. Liegt dieser z. B. auf der ersten Linie, so weiß
er, daß die nächste, im Zwischenraum liegende Note der zweite, die auf
der zweiten Linie liegende der dritte Ton seiner Skala ist, welch letzteren
er ohne weiteres, mag die Tonart, die Vorzeichnung in der Partitur sein,
welche es will, naturgemäß als große Terz singen wird; die folgende im
zweiten Zwischenraum liegende Note nimmt er ebenso als vierten Skalaton,
den er auch unbewußt von 3 aus im tzalbtonschritt erreicht usw. Von
jedem andern beliebigen Grundton aus ist's immer dasselbe, und — das
ist eben das Wichtige — Vorzeichnungen (abgesehen von der Chromatik),
Tonart, Schlüssel gehen dabei den Sänger sozusagen gar nichts an, sie
haben jedenfalls seine Schätzung der Intervalle in gar keiner Weise zu
 
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