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An unsere Freunde
Bitte, nachmachen!
„Sehr geehrter Herr Kollege! Der Geschäftsführer unserer Buchhandlung
hat auf meine Beanstandung des dortigen Weihnachtskatalogs betr. Christl. Kunst-
blätter im Laufe der gestrigen Verhandlungen des Hauptvereins für I. M. mich
ersucht um Material zwecks Zusammenstellung eines Katalogs, der dem diesjähr.
Programm des Christl. Kunstblatts entspricht (Gegen die Sentimen-
talität!)."
Sehr gut! Alle unsre Freunde sollten diesen Mut auch entwickeln und einfach
protestieren, solange es noch Zeit; nicht daß Weihnachten 1909 der alte Schlen-
drian noch mal fortläuft! — Bei meinem Korreferat auf dem Stuttgarter Kongreß
für innere Mission hat sich gezeigt, daß wir immer breiteren Boden gewinnen.
Unsere Freunde mögen sich sofort an mich wenden, damit ich ihnen das Material
für Kataloge und die Presse zuschicke. Wer mit mir den Kampf gegen die senti-
mentalen Kunstverderber aufnehmen will, muß die kirchliche und politische Zeitung
(auch Sonntags- und kleinere Blätter) veranlassen, daß sie das von mir zur Ver-
fügung gestellte Material aufnehmen.
Es sollten sich in jedem Bezirk und in jeder Landeskirche ein paar Amts-
brüder mir ständig zur Verfügung stellen, wie es in einzelnen Landeskirchen schon
dankenswert geschieht. Es ist ja gemeinsame Sache! David Koch
S

Literatur
Hans Thoma. Des Meisters Gemälde in 874 Abbildungen. Herausgegeben
von Henry Thode. (Klassiker der Kunst in Gesamtausgaben, 15. Band). Ge-
bunden 15 Mk. (Stuttgart, Deutsche Verlags-Anstalt.)
Das Thoma-Jubiläum hat neben der herrlichen Kunstwartmappe auch dieses
wertvolle Werk gezeitigt. Daß Hans Thoma von rastlosem künstlerischem Schaffen
beseelt ist, wußten wir schon immer. Daß aber ein solches Füllhorn von Gaben aus-
geschüttet werde, war auch für den Kenner der Thoma-Kunst überraschend. Man kann
nun studieren, aus welchen Phantasiegebilden und Tageserlebnissen künstlerischer An-
schauung die fortlebenden Werke sich herauskristallisiert haben. Henry Thode hat das
Lebens- und Künstlerbild gezeichnet, aus lebendiger Fühlung mit dem Meister. Welch
hohes Ziel sich Thode mit dieser Darstellung gestellt hat, zeigt uns das Schlußwort:
„Thoma gab uns mit seinem Schaffen die Gewißheit darüber, daß das Wesen des
wahren Künstlers »Tun und Wirken als Ausdruck eines erhöhten, in sich gegrün-
deten Sinns ist, ohne die vorgefaßte Absicht, damit die Welt beglücken, belehren zu
wollen — ein frohes Spiel der in ihm liegenden Kraft« — und zugleich darüber,
daß diese Kraft iin Geheimnisvollen, im Götllichen wurzelt."
Hans Thoma und seine Weggenoffen. Herausgegeben von der Freien
Lehrcrvereinigung Berlin. 30 Vollbilder. Mit einer Einleitung von Wilhelm
Kotzde. 2 Mk. Mainz, Jos. Scholz.
Eine Reihe von Namen ist in diesem Hefte vertreten, von denen jeder seine
Eigenart hat. Hans und Cella Thoma, Arnold Böcklin, Wilhelm Leibl, Eugen
Bracht, Viktor Müller, Johann Wilhelm Schirmer (Der Lehrer des jüngeren Ge-
schlechtes), Karl Haider, Louis Lysen, Adolf Stäbli, Peter Burnitz, Albert Lang,
Emil Lugo, Wilhelm Trübner, Wilhelm Steinhaufen u. a. Es ist interessant, zu
 
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