DOI Heft:
Nr. 11 (November 1909)
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.44121#0385
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beobachten, wie sich die Fäden herüber und hinüber spinnen und wo die großen
und die kleinen Geister stehen.
Huldigung für Hans Thoma. Festspiel von Albert Ge!ger. Heilbronn,
Eugen Salzer. 1 Mk.)
Sinnvoll werden die Hauptfiguren der Thoma-Kunst ins dramatische Gewand
gekleidet.
Gespräche mit Goethe in den letzten Jahren seines Lebens. Von I. P.
Eckermann. 8. Auflage 8 Mk. (Leipzig, F. A. Brockhaus).
lieber Kunst, Kunstbetrachtung, Künstler manch ein weises Wort! Charakteristisch
für den alten Goethe ist seine Ansicht über Kunst und Religion: „Die Religion
steht in demselben Verhältnis zur Kunst, wie jedes andere höhere Lebensinteresse
auch. Sie ist bloß als Stoff zu betrachten, der mit allen übrigen Lebensstoffen
gleiche Rechte hat. Auch hier Glaube und Unglaube durchaus nicht diejenigen
Organe, mit welchen ein Kunstwerk aufzufassen ist, vielmehr gehören dazu ganz
andere menschliche Kräfte und Fähigkeiten. Ein religiöser Stoff kann indes gleich-
falls ein guter Gegenstand für die Kunst sein, jedoch nur in dem Fall, wenn er
allgemein menschlich ist."
Aus dem Weihnachtsbuch von Wilhelm und Heinrich Steinhaufen
Handbuch der Kunstgeschichte. Von A. Springer. II. Band: Mittelalter
8. Auflage. 8. Mk. (Leipzig. E. A. Seemann).
Die Neubearbeitung des Mittelalters von I. Neuwirth hat Gutes geleistet
in umfassenderer Darstellung der Profankunst, in klarer Trennung der Entwick-
lungsreihen der Malerei und Plastik. Ein Fortschritt ist, daß dem Kunstgewerbe
der romanischen und gotischen Epoche besondere Abschnitte gewidmet sind. — Der
V. Band (10 Mk.) ist bearbeitet und ergänzt von Max Osborn. Diese Darstellung
des 19. Jahrhunderts — in 3 Jahren zum drittenmal aufgelegt — ist glänzend ge-
schrieben. Beide Bände sind prächtig illustriert — vor allem mit einer Fülle farbiger
Bilder, die auch für das Auge kunsterzieherischen Wert haben.
Van Dyck. Des Meisters Gemälde in 537 Abbildungen. Herausgegeben
von Emil Schaeffer. (Klassiker der Kunst in Gesamtausgaben, 13. Band). Ge-
bunden 15. Mk. (Stuttgart, Deutsche Verlags-Anstalt).
Ein Band, der das reiche Lebenswerk van Dycks in wünschenswerter Voll-
ständigkeit und in trefftichen Reproduktionen den Kunstfreunden darbietet. Gehört
doch van Dyck unter den Klassikern der Malerei zu den allerpopulärsten; der Zauber
beobachten, wie sich die Fäden herüber und hinüber spinnen und wo die großen
und die kleinen Geister stehen.
Huldigung für Hans Thoma. Festspiel von Albert Ge!ger. Heilbronn,
Eugen Salzer. 1 Mk.)
Sinnvoll werden die Hauptfiguren der Thoma-Kunst ins dramatische Gewand
gekleidet.
Gespräche mit Goethe in den letzten Jahren seines Lebens. Von I. P.
Eckermann. 8. Auflage 8 Mk. (Leipzig, F. A. Brockhaus).
lieber Kunst, Kunstbetrachtung, Künstler manch ein weises Wort! Charakteristisch
für den alten Goethe ist seine Ansicht über Kunst und Religion: „Die Religion
steht in demselben Verhältnis zur Kunst, wie jedes andere höhere Lebensinteresse
auch. Sie ist bloß als Stoff zu betrachten, der mit allen übrigen Lebensstoffen
gleiche Rechte hat. Auch hier Glaube und Unglaube durchaus nicht diejenigen
Organe, mit welchen ein Kunstwerk aufzufassen ist, vielmehr gehören dazu ganz
andere menschliche Kräfte und Fähigkeiten. Ein religiöser Stoff kann indes gleich-
falls ein guter Gegenstand für die Kunst sein, jedoch nur in dem Fall, wenn er
allgemein menschlich ist."
Aus dem Weihnachtsbuch von Wilhelm und Heinrich Steinhaufen
Handbuch der Kunstgeschichte. Von A. Springer. II. Band: Mittelalter
8. Auflage. 8. Mk. (Leipzig. E. A. Seemann).
Die Neubearbeitung des Mittelalters von I. Neuwirth hat Gutes geleistet
in umfassenderer Darstellung der Profankunst, in klarer Trennung der Entwick-
lungsreihen der Malerei und Plastik. Ein Fortschritt ist, daß dem Kunstgewerbe
der romanischen und gotischen Epoche besondere Abschnitte gewidmet sind. — Der
V. Band (10 Mk.) ist bearbeitet und ergänzt von Max Osborn. Diese Darstellung
des 19. Jahrhunderts — in 3 Jahren zum drittenmal aufgelegt — ist glänzend ge-
schrieben. Beide Bände sind prächtig illustriert — vor allem mit einer Fülle farbiger
Bilder, die auch für das Auge kunsterzieherischen Wert haben.
Van Dyck. Des Meisters Gemälde in 537 Abbildungen. Herausgegeben
von Emil Schaeffer. (Klassiker der Kunst in Gesamtausgaben, 13. Band). Ge-
bunden 15. Mk. (Stuttgart, Deutsche Verlags-Anstalt).
Ein Band, der das reiche Lebenswerk van Dycks in wünschenswerter Voll-
ständigkeit und in trefftichen Reproduktionen den Kunstfreunden darbietet. Gehört
doch van Dyck unter den Klassikern der Malerei zu den allerpopulärsten; der Zauber