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Clemen, Paul [Hrsg.]
Belgische Kunstdenkmäler (Band 1): Vom neunten bis zum Ende des fünfzehnten Jahrhunderts — München, 1923

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https://doi.org/10.11588/diglit.43817#0054
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im Innern der Halle wurde mannigfach erneuert. Nur die unterste Zone, die an den drei
Portalpfeilern die Erschaffung des Menschenpaares, den Sündenfall und die Vertreibung
aus dem Paradies, weiterhin Propheten und Kirchenväter unter gotischen Arkaden darge-
stellt, gehört noch der Wende des 13. zum 14. Jahrhundert an. Die beiden entsprechenden
oberen Reihen gotischer Relieffiguren fielen dem Bildersturm vom 23. August 1566 zum Opfer.

Abb. 21. Tournai, Westfassade der Kathedrale.


An ihrer Stelle schuf die Renaissance, etwa um 1580, eine bewegte Folge kleinfiguriger Szenen
aus dem Leben des Königs Chilperich und der durch ihn erfolgten Übertragung von Gerecht-
samen an den Bischof von Tournai (rechte Seite) und aus einer festlichen Prozession (linke
Seite vom Hauptportal). — Die oberste Reihe endlich zeigt mächtige, barocke Gewandfiguren
aus den zwanziger Jahren des 17. Jahrhunderts: die Lokalheiligen St. Piat und Eleutherius,
die vier lateinischen Kirchenväter und die vier Evangelisten als Schmuck der Pfeiler und
Laibungen des Doppelportals neben einer großen Zahl sonstiger Heiligen.

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