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Hochschule für Industrielle Formgestaltung [Hrsg.]
Designtheoretisches Kolloquium — 13.1989

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Oehlke, Horst: Design - Auftrag, Vermittlung, Instrument
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https://doi.org/10.11588/diglit.31837#0013
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Horst Oehlke

Design -_Auftrag, Vermittlung, Instrument

Versucht man die Funktion des industriellen Design in den je-
weiligen sozial-ökonomischen Systemen und wirtschaftlichen
Strukturen allgemein zu fassen, so wird man selbstverständ-
lich Libereinstimmende, wenn auch in den konkreten Bedingungen
und Zielen divergente Prozesse feststellen.

Natürlich sind diese nach den jeweiligen Interessen der Koope-
rationspartner (das im umfassenden gesellschaftlichen ümfang
gemeint), die sogenannten Nutzer einschließend, ausgerichtet.

Wir könnten unsere Tagung allein damit bestreiten, den Be-
griff Nutzer zu analysieren und für unsere Fragen so zu fassen,
daß damit projektiv operiert werden kann.

Ich möchte hier versuchen, diese Grundfunktionen des industriel-
len Design mit den Ausdrücken Auftrag, Vermittlung und Instru-
ment zu fassen.

Hinter "Auftrag" steht dabei das Feld der konzeptionellen Ein-
ordnung von Design in gesamtgesellschaftliche Belange und
Prozesse. Hinter "Vermittlung" stehen die kommunikativen
Aspekte und Prozesse. Und schließlich stehen hinter "Instru-
ment" die relativ konkreten Methoden und die praktische Dis-
ziplinierung des Design für die wirtschaftlichen, genauer, die
produktiven, zirkulativen und konsumtiven, Belange der Ge-
sellschaft.

Die Funktionen des Design so komplex und global zu fassen,
ohne sie in Teilfunktionen wie ökologische, ökonomische,
politische, kulturelle usw. aufzulösen, was unter anderen
theoretischen Zielen durchaus richtig und notwendig ist,
macht es möglich, davon allgemeine Verhaltensweisen, gesell-
schaftliche Strategien und nicht zuletzt Paradigmen des ge-
sellschaftlichen und professionellen Designbewußtseins fest-
zumachen und zu vergleichen.
 
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