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scheu Beschaffenheit desselben eintritt, als daß er sein gebundenes Wasser ver-
liert, giebt Abate demselben nach dem Brennen auch nur genau dieses ver-
lorene Wasserquantum wider zurück. Er bringt nämlich den Gips in eine
cylindrische Trommel, welche sich horizontal um ihre Axe dreht, setzt die Trom-
mel mit einem Dampfkessel in Verbindung und läßt Wasserdämpfe einströmen.
Auf diese Weise absorbirt der Gips in sehr kurzer Zeit die nöthige Menge

Wasser, welche man durch die Waage reguliren kann. Mit solchem Gips,
welcher stets einen pulverigen Zustand behält, füllt Abate die Form an und
setzt dann das Ganze der Wirkung einer kräftigen hydraulischen Presse aus.
Der so geformte Gipsstein ist dann sehr hart und nimmt vollständig die
Politur des Marmors an.

Kunst-Literatur und Album.

Pierer's Universal-Lexikon der Vergangenheit und Gegenwart,

oder Neuestes encyklopädisches Wörterbuch der Wissen-
schaften, Künste und Gewerbe. Vierte, umgearbeitete und ver-
mehrte Auflage; 1 — 2 Band. gr. 8. Altenburg 1857. (Im Verlage
der Pierer'schen Verlagshandlung.)

Obschon dies treffliche Werk nicht speziell und ausschließlich der kunstliterarischen
Sphäre angehört, so fühlen wir doch aus einem doppelten Grunde Veranlassung
unsere Leser darauf aufmerksam zu machen. Zunächst versteht es sich von selbst, daß
in einem Universallexikon das Gebiet der Kunst — wie das auch schon im Titel an-
gedeutet ist — in einem, allerdings durch das Verhältniß der andern Disciplinen
bedingten und dadurch beschränkten, doch aber für den Standpunkt allgemeiner Bil-
dung hinreichenden Maaße vertreten sein muß; sodann dürfte es gerade für die
Künstler, deren allgemeine Bildung nur selten eine gründliche und umfassende genannt
werden kann, von Wichtigkeit sein, ein Werk zu besitzen, das ihnen auf dem einfachsten
und kürzesten Wege die Mittel dazu an die Hand giebt, um sich über Alles, was
außerhalb ihrer speciellen Sphäre liegt, Aufklärung und Belehrung zu verschaffen.
Die heutigen Anforderungen der Gesellschaft an Jeden, der Anspruch machen will ans
den Namen eines wahrhaft Gebildeten, haben sich in den letzten Decennien so gesteigert,
und werden sich fort und fort dermaaßen steigern, daß sich Niemand der Pflicht ent-
ziehen kann, sich mit den Elementen allgemein-wissenschaftlicher Bildung vertraut zu
machen. —• Von diesem doppelten Gesichtspunkte ans können wir das Pierer'sche
Universallexikon auf's Wärmste empfehlen. Es ist gründlicher, umfassender und wahr-
haft belehrender als irgend eins der sogenannten Konversationslexika, es giebt in
möglichst kurzer und koncinner Weise den möglichst vollständigen uud klaren Realinhalt,
und zeichnet sich besonders durch ein höchst verständiges Quantitätsverhältniß sowohl
der einzelnen Disciplinen zu einander, als der verschiedenen Artikel in diesen Disci-
plinen aus. Diese Berhältnißmäßigkeit in der Gesammtbearbeitung liefert mehr als
alles Andere den Beweis, daß cs der Redaktion nicht etwa blos auf eine wohlfeile
Eklektik in der Zusammenstellung der Artikel ankommt, sondern auf eine wahrhaft
organische Encyklopädik, welche, von einer festgestellten principiellen Grundidee aus-
gehend, alle Details ihrem Inhalte wie ihrer Form nach in ein bestimmtes Maaß-
verhältniß zu bringen hat. — Was die Vertretung der verschiedenen Disciplinen an-
langt, so sind zwar die eigentlichen wissenschaftlichen, historischen und kulturgeschicht-
lichen Artikel, sowohl der Zahl wie dem Umfange nach, überwiegend; jedoch ist das
künstlerische Gebiet, namentlich in historischer, sodann aber auch in technischer Bezie-
hung in ausreichender Weise vertreten. Die Bearbeitung aller aber zeichnet sich durch
Kürze und Klarheit in vorzüglicher Weise aus. Ueberall wird das priucipiell Wich-
tigste und praktisch Nothwendigste in deutlichster Form gegeben, so daß das Werk auch
von dieser Seite seinem Zweck, eine Universal-Encyklopädie zu sein, vollkommen ent-
spricht. Die ersten beiden Bände gaben uns verhältnißmäßig wenig Gelegenheit, etwas
Spezielleres aus unserem Gebiet hervorzuheben, und behalten wir uns daher ein

näheres Eingehen für die Folge vor. Für diesmal schließen wir damit, unseren Lesern
die Versicherung zu geben, daß sie als praktisches Nachschlagewerk für jedwede Klasse
des Wissenswerthen kein besseres Buch finden können, als das hier erwähnte, dessen
Besitz ihnen die Anschaffung einer Menge der verschiedensten Spezialwerke erspart.

M. Sr.

Der Maler Hans Holbein. Basel (Verlag von H. Fischer & Comp. 1857).

Diese kleine Schrift, welche bereits vor längerer Zeit in einem Unterhaltungsblatt
erschien, ist eine anspruchslose gemüthliche Darstellung des Lebens des berühmten Ba-
seler Meisters in novellistischer Form, geziert mit zwei Portraits Holbeins aus ver-
schiedenen Altersstufen desselben und mit zahlreichen Holzschnitt-Illustrationen im alten
einfachen Stil. Ohne Anspruch auf tiefere Charakteristik gewährt es doch ein ungemein
lebendiges und naturwahres Lebensbild, welches gerade in dieser Form für Künstler
von großem und innigem Interesse sein dürfte. Wir können es demnach unfern Le-
sern als eine anregende und belehrende Lektüre auf's Beste empfehlen.

S.

Ornamente in verschiedenen Baustilen nach Modellen, welche in der
Steinpapp-Fabrik von C. Gropius in Berlin ausgeführt sind, von
C. Gropius. 3 Ausgabe qu. fol. (Berlin bei Ernst und Korn.)

Die Monvgraministen und diejenigen Künstler aller Schulen, welche sich
zur Bezeichnung ihrer Werke eines figürlichen Zeichens u. s. w. bedient
haben, von G. K. Nagler. Lex. 8. (München bei Franz.)

Bildwerke aus dem Mittelalter. Herausgegeben von I. P. Walther.
Nach Original-Gipsabgüssen im Maximilians-Museum zu Nürnberg von
Fleischmann und Rotermund gezeichnet und radirt; mit Text von
G. W. K. Lochner. Fol. (Nürnberg bei Lotzbeck.)

Die Aegttptischen Altertbümer in Berlin, von H. Brugsch. 8. (Ber-
lin. Allg. Deutsche Verlagsanstalt.)

Archä'olonisches Wörterbuch zur Erklärung der in den Schriften über
mittelalterliche Kunst varkommenden Kunstausdrücke, von H. O tt e. gr. 8.
(Leipzig bei T. O. Weigel.)

Nürnbergs Gedenkbuch. Eine vollständige Sammlung aller Baudenk-
male u. s. f. Nürnbergs von I. G. Wolfs. Supplemeutliefer. dtv. 5.
4. (Nürnberg bei Schräg.)

Galerie sämmtlicher europäischen uud außereuropäischen Mün-
zen in ihrer wirklichen Größe u. s. f. 3 Bände. 8. (Quedlinburg
bei Huch.)

Plastisches Institut |

K3 der

| $eörüber Ofticfjeft.


a Neu erschienen: Antike Statuen, K
a darunter: K

ja Die Amazone und Venns von Arles, gj
ßj von Gips, 2 Fuss 7 Zoll, Preis a 6 Thlr.

a Die Statuen sind mit der Kopir-
a Maschine von Collas in Paris getreu l
a nachgehildet, und Künstlern und Kunst-
a freunden zu empfehlen.

K oj

ja Gebrüder Micheli in Berlin, ja

ja Jägerstrasse 52.

S5ESE5H5SSE5H5H5H52Sasa5H5H5B5B5H5S5E5H5H5H5HSH5E5H5E5H5H5!

Kunstausstellung [31]

(im Lokal des Kunstvereins: Unter den Linden 21)
einer Ansahl ausgezeichneter Gemälde berühmter fran-
zösischer und anderer Meister aus der Galerie des
Herrn Commerzienraths Ravene und des Herrn Hof-
malers Prof. Hildebrandt, wie: Horace Vernet,
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Tenkate, Baron, Troyon, Meissonnier, Rob. Fleury, Ste-
vens, Chavet, Willems, Coutures, Diaz, Knaus u. s. f.
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lung ist täglich von 11—3 Uhr geöffnet.

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WINSOR & NEWTON A LONDRES.

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Zeichnen-Utensilien, Bureau- und Luxus-Gegenstän-
den, so wie aller auf die Kunst bezüglichen Artikel.

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- Kronenstraße 29. -

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