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Das deutsche Kunstgewerbe auf der Turiner Ausstellung
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Das deutsche Kunstgewerbe auf der Turiner Ausstellung.
Stufe gehoben hat. Der entwerfende Künstler,
Prof. /. M. Olbrich, zeigt sich bemüht, sich
von gewissen Extravaganzen zu befreien und
eine einfachere Formen - Sprache zu finden,
wodurch seine vielseitige Begabung ent-
schieden vorteilhafter zur Geltung kommt.
Ausserordentlich gute Arbeiten bot auf dem
Gebiete der Metall - Industrie die Firma
K. M. Seifert & Co. in Dresden, namentlich
in ihren Lampen, zu denen M. H. Kühne,
Rieh. Müller u. a. Dresdener Künstler die
Entwürfe geschaffen haben. Rieh. Müller
ist auch der Zeichner des hübschen Porzellan-
Services auf S. 68. Ganz reizende Stücke
befinden sich endlich unter den verschiedenen
Stickerei-Arbeiten, die
Fräulein Olga Schirlitz
in den von Berlepsch
eingerichteten Mün-
chener Zimmern auf-
gelegt hat. — Viel-
leicht ist der unmittel-
bare geschäftliche Er-
folg der Turiner Aus-
stellung nicht so er-
giebig , wie manche
Aussteller wohl gehofft
hatten; allein das darf
man, ohne sich beson-
derer Propheten-Gabe
rühmen zu wollen, als
OLGA SCHIRLITZ—MÜNCHEN.
feststehend annehmen, dass der imposante
Eindruck, den Deutschlands moderne Ge-
werbe - Kunst und Deutschlands Industrie
hier auf die Besucher aller Nationalitäten
ausübten, nicht ohne segensreichen Folgen
bleiben können, wenn auch manches besser
geordnet hätte sein können. Aber diejenigen,
die immer klagen und nichts als klagen,
sollen sich doch einmal bei den übrigen
Sektionen umsehen. Wir vermuten, dass sie
dann zugestehen werden: bei uns Deutschen
war die Organisation doch besser wie bei
den meisten anderen. Namentlich erwies
sich die Dezentralisation des deutschen
Kunstlebens wieder als ein Vorteil, indem
dadurch die Sektion
als Ganzes ungemein
reich und vielseitig
wurde. Das ist ein
Vorteil, der für man-
che Schwierigkeiten
der Organisation, die
freilich ebenfalls in der
Dezentralisation ihren
Ursprung haben, reich-
haltig entschädigt. Die
»moderne Richtung«
hat aber wieder den
Beweis geliefert, dass
sie der Heimat Ehre
Gesticktes Kissen. macht. D.SCHRIFTLEITUNG.
Das deutsche Kunstgewerbe auf der Turiner Ausstellung.
Stufe gehoben hat. Der entwerfende Künstler,
Prof. /. M. Olbrich, zeigt sich bemüht, sich
von gewissen Extravaganzen zu befreien und
eine einfachere Formen - Sprache zu finden,
wodurch seine vielseitige Begabung ent-
schieden vorteilhafter zur Geltung kommt.
Ausserordentlich gute Arbeiten bot auf dem
Gebiete der Metall - Industrie die Firma
K. M. Seifert & Co. in Dresden, namentlich
in ihren Lampen, zu denen M. H. Kühne,
Rieh. Müller u. a. Dresdener Künstler die
Entwürfe geschaffen haben. Rieh. Müller
ist auch der Zeichner des hübschen Porzellan-
Services auf S. 68. Ganz reizende Stücke
befinden sich endlich unter den verschiedenen
Stickerei-Arbeiten, die
Fräulein Olga Schirlitz
in den von Berlepsch
eingerichteten Mün-
chener Zimmern auf-
gelegt hat. — Viel-
leicht ist der unmittel-
bare geschäftliche Er-
folg der Turiner Aus-
stellung nicht so er-
giebig , wie manche
Aussteller wohl gehofft
hatten; allein das darf
man, ohne sich beson-
derer Propheten-Gabe
rühmen zu wollen, als
OLGA SCHIRLITZ—MÜNCHEN.
feststehend annehmen, dass der imposante
Eindruck, den Deutschlands moderne Ge-
werbe - Kunst und Deutschlands Industrie
hier auf die Besucher aller Nationalitäten
ausübten, nicht ohne segensreichen Folgen
bleiben können, wenn auch manches besser
geordnet hätte sein können. Aber diejenigen,
die immer klagen und nichts als klagen,
sollen sich doch einmal bei den übrigen
Sektionen umsehen. Wir vermuten, dass sie
dann zugestehen werden: bei uns Deutschen
war die Organisation doch besser wie bei
den meisten anderen. Namentlich erwies
sich die Dezentralisation des deutschen
Kunstlebens wieder als ein Vorteil, indem
dadurch die Sektion
als Ganzes ungemein
reich und vielseitig
wurde. Das ist ein
Vorteil, der für man-
che Schwierigkeiten
der Organisation, die
freilich ebenfalls in der
Dezentralisation ihren
Ursprung haben, reich-
haltig entschädigt. Die
»moderne Richtung«
hat aber wieder den
Beweis geliefert, dass
sie der Heimat Ehre
Gesticktes Kissen. macht. D.SCHRIFTLEITUNG.