Die englische Abteilung auf der Turin er Ausstellung 1902.
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foOHOED 168«
*J LONDON Ii
WALTER CRANE
Eingang zur englischen Sektion der Turiner Ausstellung
Entwürfe für Glas-Gemälde, Teppiche, Tapeten
Stoffe, Kacheln und jeden anderen Schmuck
des Hauses, er illustriert Märchen und die
Worte der Dichter, er schreibt selbst Bücher,
in denen er der Kunst-Entwickelung nach-
spürt, oder technische Probleme erörtert.
Er will Lehrer sein, er will malen in öl,
Aquarell, Tempera und will neue Ausdrucks-
mittel suchen. Darum muss man es Crane
nachsehen, wenn er, der so unendlich vieles
unternimmt, zuweilen in seinen Leistungen
unter seiner eigenen Norm bleibt und nicht
immer »better than his best« ist. Der Mann
steht jedoch stets über seiner Kunst. Die
Kunst beansprucht sein Bestes; und doch
wäre es ungerecht, wollte man seine Thätig-
keit im Dienste sozialer Aufgaben ver-
schweigen. Walter Crane ist ein Führer
derer, welche in der Kunst und für die
Kunst leben; allein er ist auch ein Führer
für diejenigen, welche glauben, dass unsere
Arbeiter, wenn sie um Brot bitten, oft nur
einen Stein empfangen. —
Und nun die anderen dekorativen Künstler
der Sektion! Da ist vor allem Charles
R. Ashbce. Er ist in erster Linie Künstler,
aber er ist gleichzeitig und seinem Wesen
nach auch Geschäftsmann. Von den ersten
Anfängen der Bewegung an kämpfte er
gegen die Fabrikanten und er hat es mit
der Zeit erzielt, dass er und seine Mitarbeiter
mit dem Publikum in unmittelbare Berührung
traten. Er ist Architekt und hat die
Universität besucht; dann machte er sich
daran, Werkstätten zu reorganisieren, wie sie
seiner Ansicht nach im Mittelalter bestanden.
Er begann klein, mit wenigen Arbeitern,
in einem alten Hause (»Essex-House«) im
Osten Londons. Hier errichtete er seine
Werkstätten unter dem Namen »The Guild
of Händler aß«. Im Sommer vorigen Jahres
zog er mit seinen Werkstätten und Mit-
arbeitern nach Camden, einem Dorfe in
Gleicestershire, wo eine alte Brauerei, die
ihm ein Gönner überliess, für die Zwecke
der Gilde eingerichtet wurde. Als der Tod
William Morris der Thätigkeit der Keimscott
Press ein Ende setzte, wurde Ashbee auch
in dieser Hinsicht der Erbe des Meisters.
Er entwarf eine neue Druck-Schrift, und be-
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foOHOED 168«
*J LONDON Ii
WALTER CRANE
Eingang zur englischen Sektion der Turiner Ausstellung
Entwürfe für Glas-Gemälde, Teppiche, Tapeten
Stoffe, Kacheln und jeden anderen Schmuck
des Hauses, er illustriert Märchen und die
Worte der Dichter, er schreibt selbst Bücher,
in denen er der Kunst-Entwickelung nach-
spürt, oder technische Probleme erörtert.
Er will Lehrer sein, er will malen in öl,
Aquarell, Tempera und will neue Ausdrucks-
mittel suchen. Darum muss man es Crane
nachsehen, wenn er, der so unendlich vieles
unternimmt, zuweilen in seinen Leistungen
unter seiner eigenen Norm bleibt und nicht
immer »better than his best« ist. Der Mann
steht jedoch stets über seiner Kunst. Die
Kunst beansprucht sein Bestes; und doch
wäre es ungerecht, wollte man seine Thätig-
keit im Dienste sozialer Aufgaben ver-
schweigen. Walter Crane ist ein Führer
derer, welche in der Kunst und für die
Kunst leben; allein er ist auch ein Führer
für diejenigen, welche glauben, dass unsere
Arbeiter, wenn sie um Brot bitten, oft nur
einen Stein empfangen. —
Und nun die anderen dekorativen Künstler
der Sektion! Da ist vor allem Charles
R. Ashbce. Er ist in erster Linie Künstler,
aber er ist gleichzeitig und seinem Wesen
nach auch Geschäftsmann. Von den ersten
Anfängen der Bewegung an kämpfte er
gegen die Fabrikanten und er hat es mit
der Zeit erzielt, dass er und seine Mitarbeiter
mit dem Publikum in unmittelbare Berührung
traten. Er ist Architekt und hat die
Universität besucht; dann machte er sich
daran, Werkstätten zu reorganisieren, wie sie
seiner Ansicht nach im Mittelalter bestanden.
Er begann klein, mit wenigen Arbeitern,
in einem alten Hause (»Essex-House«) im
Osten Londons. Hier errichtete er seine
Werkstätten unter dem Namen »The Guild
of Händler aß«. Im Sommer vorigen Jahres
zog er mit seinen Werkstätten und Mit-
arbeitern nach Camden, einem Dorfe in
Gleicestershire, wo eine alte Brauerei, die
ihm ein Gönner überliess, für die Zwecke
der Gilde eingerichtet wurde. Als der Tod
William Morris der Thätigkeit der Keimscott
Press ein Ende setzte, wurde Ashbee auch
in dieser Hinsicht der Erbe des Meisters.
Er entwarf eine neue Druck-Schrift, und be-