Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten (41.1917-1918)

Einiges Theoretische zur Raumgestaltung.

ungen, die vom Fußbodenpflaster ausgehen,
übereinstimmt. Da beginnt nun gewöhnlich
das sogenannte Gustieren. Man versucht die
Töpfe anders zu stellen und kommt oft zu
keinem günstigen Resultat. Auch in unserem
Falle wird das wahrscheinlich kaum gelingen,
denn wir haben drei verschiedene Einheits-
maße. Da wäre es besser, nur rotes Pflaster
zu nehmen, oder Pflastergröße und Topfgröße
vorher genau zu bestimmen, oder es wäre ge-
lungen, Fußbodenpflaster, Topf und Distanz
der Töpfe in einheitlicher Art zu finden. Es
wäre noch eine Möglichkeit, den Raumeindruck

zu klären, wenn man den oberen Rand der
Umfassungsmauer markiert. Diese Stelle ist
das, was ich früher als Gelenk bezeichnet habe;
dort stoßen zwei verschiedene Bewegungsrich-
tungen zusammen, die Vertikale der Wand und
die Horizontale der Luft (der Decke).

Ein Gelenk für Raum muß natürlich wieder
Raum sein. Es geht also nicht, daß man dort
bloß einen Farbstrich zieht. Das wäre vielleicht
als Rahmen für die Wand denkbar, ist aber
keineswegs raumbildend. Die Maße für solche
Gelenke zu bestimmen, das, was man Profilieren
nennt, ist eine der schwierigsten und immer