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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 41.1917-1918

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Heckel, Karl: Meisterschaft
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https://doi.org/10.11588/diglit.8537#0116

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ENTW. U. AUSF: ELIAS PALME STEINSCHÖNAU (BÖHMEN). »GESCHLIFFENER KRISTALL-LEUCHTERc

Das Wort Meister ist aus dem lateinischen
Magister entstanden, wobei der Dialekt
die Betonung auf die erste Silbe verlegte. Es
verdankt seine Verbreitung der Kirche und den
höfischen Kreisen. Vor allem wurde es von
Christus selbst gebraucht. „Einer ist Euer
Meister". Aber auch von einer bestimmten
Klosterwürde, wobei die schulmäßige Unter-
weisung den Ausschlag gab. Seine Anwen-
dung auf Kunst und Handwerk trat erst später
hinzu. Wir begegnen ihr bei Luther, wenn er

schreibt: „. ■ .desgleichen gehts in allen ändern
Künsten, ja in allen Handwerken, daß die
rechten Meister müssen solche Hümpler und
Sudler leiden." — Der heutige Sprachgebrauch
scheint auf den ersten Blick Meisterschaft, wenn
von einem Künstler die Rede ist, nur als Aus-
druck gesteigerter Achtung von Begabung und
Leistung zu verwenden. Aber bei näherer Prü-
fung erkennen wir bald, daß sich damit doch
ein ganz bestimmter Hauptbegriff verbindet.
Niemand wird einen jungen genial veranlagten,
 
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