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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 41.1917-1918

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Mittenzwey, Kuno: Ausstellung der Münchener Secession 1917
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https://doi.org/10.11588/diglit.8537#0112

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Ausstellung der Münchener Sezession ipi"}'.

gewinnt dem Vorwurf des Marienbildes neue
Eindruckskraft ab. Von Franz Reinhardt nur
ein kleines Bild „Erkennen". —

Josef Damberg er, Thomas Baumgartner,
Max Beringer malen fremdländische Kriegs-
gefangene mit teilweise erstaunlicher Sicherheit
des koloristischen Vortrags. Immer aber sind
hier der Bildinhalt Modelle, und es fehlt das
Bestreben, über deren formale Bewältigung
eine Bildsteigerung zu versuchen. Hierzu auch
Roloffs Negerstudie. Mehr will Pechuel-
Loesche mit seiner „Zwiesprache". Max
Hirschenauer bemüht sich, das, was er bei
Habermann gelernt hat, durch Reminiszenzen
an Degas zu befruchten. Gute impressionistische
Landschaften gelingen Robert Engels mit sei-
nem interessanten „Markt" und Fritz Berz.
Hierzu Burmesters Selbstbildnis, und Josse
Goossens, der glücklicherweise mit dem Weiß
etwas sparsamer wird. Oskar van Houts
koloristischen Einfälle, und Amandus Faures
ereignisreiche Dunkelheiten. — Gute Land-
schaften müssen wir noch notieren von E. A.
Weber-München, von Hans Völcker-Wies-

baden, der namentlich in dem Aquarell eine
Kraft eignen Sehens bekundet, von Georgi-
Karlsruhe und Kurt Tuch-Magdeburg. —

In der plastischen Abteilung dominiert die
lebensgroßePorträtstatue Geheimrat Rathenaus
von HermannHahn. Den stärksten plastischen
Eindruck aber empfängt man von den außer-
ordentlich graziösen, von wirklicher Melodie
durchfluteten Figurengruppen Karl Albikers,
sowie von den recht aus den Massen heraus
komponierten Arbeiten Jan Stursas-Prag.
Auch die Holzplastiken von Franz Barwig-
Wien sind von Gewicht. In den Mausoleum-
Reliefs von Adolf Hildebrand ist mit spar-
samsten Mitteln Ergreifendes erreicht. Die
monumental bestrebten Arbeiten von Winter-
Heidingsfeld leiden fast an einem Übermaß
von Pathos. Die sehr groß gehaltenen Plastiken
vonEngelmann-Weimar wirken in dieser Auf-
stellung nicht restlos überzeugend. Dann noch
den verstorbenen Richard Frydag, von dem
namentlich die „Badende" mahnt, welchen Ver-
lust wir zu beklagen haben, und ein paar Kleinig-
keiten von Renee Sintenis. kuno mittenzwey.

professor jos. hoffmann—wien. »blumenschale in silber mit email« ausf: wiener werkstätte.
 
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