ARCHITEKT ERNST MAY—FRANKFURT. »GRÄBERFELD UND WAHRZEICHEN«
KRIEGER-FRIEDHÖFE
EINER DIVISION AN DER RUMÄNISCHEN SERETH-FRONT.
VON LEUTN. ERNST MAY. ARCHITEKT B. D. A.
Die hier abgebildeten Friedhöfe entstanden
teils in der Kampfzone, teils im rückwär-
tigen Gebiete einer Division an der rumänischen
Sereth-Front. Mit den schlichten Mitteln, die
die Landschaft bot, galt es Anlagen zu schaffen,
die einfach in der Ausgestaltung, den typischen
Charakter des Soldatenfriedhof es tragen sollten,
um noch späteren Geschlechtern von deutschem
Heldentum zu künden.
Die Natur des Landes weist uns hier den
richtigen Weg, denn gleichwie das flache Land
mit seinen weiten Ackerflächen, seinen sumpf-
igen Niederungen, die kaum einmal von einer
Baumgruppe, einer Hecke unterbrochen werden,
in mächtigem Maßstabe angelegt ist, folgen
auch die spärlichen, doch weiträumigen Ort-
schaften, in denen unsere Friedhöfe entstanden,
dem Gesetze der Großzügigkeit.
Angesichts solcher Natur verbot sich von
selbst alles Kleinliche, Spielerische. Bei dem
gänzlichen Mangel an Steinen kam als Bau-
material in erster Linie das Holz der für Ru-
mänien so typischen Akazie in Frage. So
wurden denn die Einfriedigungen, soweit sie
nicht lediglich aus Wall und Graben bestanden,
aus schlichten Holzbalken gefügt. An einer
Stelle wurde das einfriedigende Böschungs-
system noch durch Anpflanzen von Akazien
hervorgehoben, da es sich hier darum handelte,
die reizvolle Dorfkirche bewußt in das Fried-
hofsbild einzubeziehen. Naturgemäß wird die
Wirkung dieser Anlage erst dann zur vollen
Geltung kommen, wenn die Baumreihen in 10
bis 20 Jahren eine ansehnliche Höhe erreicht
haben werden. — An anderer Stelle wurde
eine bestehende Akazienpflanzung so benutzt,
daß sie durch leichte Ergänzung gleichsam einen
abgeschlossenen Hain bildete.
Jeder Friedhof erhielt schlichte, einheitliche
Grabzeichen aus starkem Holz gefertigt. Meist
wurden diese niedrig gehalten; nur wo das Ge-
samtbild eine starke Betonung der Vertikalen
KRIEGER-FRIEDHÖFE
EINER DIVISION AN DER RUMÄNISCHEN SERETH-FRONT.
VON LEUTN. ERNST MAY. ARCHITEKT B. D. A.
Die hier abgebildeten Friedhöfe entstanden
teils in der Kampfzone, teils im rückwär-
tigen Gebiete einer Division an der rumänischen
Sereth-Front. Mit den schlichten Mitteln, die
die Landschaft bot, galt es Anlagen zu schaffen,
die einfach in der Ausgestaltung, den typischen
Charakter des Soldatenfriedhof es tragen sollten,
um noch späteren Geschlechtern von deutschem
Heldentum zu künden.
Die Natur des Landes weist uns hier den
richtigen Weg, denn gleichwie das flache Land
mit seinen weiten Ackerflächen, seinen sumpf-
igen Niederungen, die kaum einmal von einer
Baumgruppe, einer Hecke unterbrochen werden,
in mächtigem Maßstabe angelegt ist, folgen
auch die spärlichen, doch weiträumigen Ort-
schaften, in denen unsere Friedhöfe entstanden,
dem Gesetze der Großzügigkeit.
Angesichts solcher Natur verbot sich von
selbst alles Kleinliche, Spielerische. Bei dem
gänzlichen Mangel an Steinen kam als Bau-
material in erster Linie das Holz der für Ru-
mänien so typischen Akazie in Frage. So
wurden denn die Einfriedigungen, soweit sie
nicht lediglich aus Wall und Graben bestanden,
aus schlichten Holzbalken gefügt. An einer
Stelle wurde das einfriedigende Böschungs-
system noch durch Anpflanzen von Akazien
hervorgehoben, da es sich hier darum handelte,
die reizvolle Dorfkirche bewußt in das Fried-
hofsbild einzubeziehen. Naturgemäß wird die
Wirkung dieser Anlage erst dann zur vollen
Geltung kommen, wenn die Baumreihen in 10
bis 20 Jahren eine ansehnliche Höhe erreicht
haben werden. — An anderer Stelle wurde
eine bestehende Akazienpflanzung so benutzt,
daß sie durch leichte Ergänzung gleichsam einen
abgeschlossenen Hain bildete.
Jeder Friedhof erhielt schlichte, einheitliche
Grabzeichen aus starkem Holz gefertigt. Meist
wurden diese niedrig gehalten; nur wo das Ge-
samtbild eine starke Betonung der Vertikalen