Ausstellung der Berliner Sezession.
verdichtet im Schaffen von Corinths bedeutend
jüngerer Gattin, gerade weil hier, durch das
empfängliche Naturell des Weibes unterstützt,
ein starkes und eigenkräftiges Talent ihm
antwortete. Wie männlich (im gutem Sinne)
Charlotte Berends malerische Vortrags-
weise ist, zeigt sich insbesondere im Porträt
der Schauspielerin Lucie Höflich, das durch die
Kraft seiner Erfassung hervorsticht. — Zum
Berliner Kunstveteranen ist nun auch beinahe
Lesser Ury aufgerückt, der in der zweiten
Hälfte der Fünfzig steht. Es ist ein besonderes
Verdienst der umgeformten Berliner Sezession,
diesen allzulange in den Schatten gedrängten
vollblütigen Künstler auf den ihm gebührenden
Platz gestellt zu haben. Immerhin kann er auch
jetzt aus der Fülle seiner Gaben, die in seinen
Ateliers sich stapeln, den großen Ausstellungen
nur vereinzelte Proben einreihen, die dort stets
durch ihre Eigennote, vor allem durch den tem-
peramentvollen Glanz der Farbe, ins Auge
fallen. Einem Künstler wie Ury wird alles zum
koloristischen Erlebnis, sodaß beispielsweise ein
sich spiegelnder Kaffeehaustisch ihm das Gleiche
zu bedeuten vermag, wie Anderen eine im
Sonnenglanz auffunkelnde Wässerfläche.
verdichtet im Schaffen von Corinths bedeutend
jüngerer Gattin, gerade weil hier, durch das
empfängliche Naturell des Weibes unterstützt,
ein starkes und eigenkräftiges Talent ihm
antwortete. Wie männlich (im gutem Sinne)
Charlotte Berends malerische Vortrags-
weise ist, zeigt sich insbesondere im Porträt
der Schauspielerin Lucie Höflich, das durch die
Kraft seiner Erfassung hervorsticht. — Zum
Berliner Kunstveteranen ist nun auch beinahe
Lesser Ury aufgerückt, der in der zweiten
Hälfte der Fünfzig steht. Es ist ein besonderes
Verdienst der umgeformten Berliner Sezession,
diesen allzulange in den Schatten gedrängten
vollblütigen Künstler auf den ihm gebührenden
Platz gestellt zu haben. Immerhin kann er auch
jetzt aus der Fülle seiner Gaben, die in seinen
Ateliers sich stapeln, den großen Ausstellungen
nur vereinzelte Proben einreihen, die dort stets
durch ihre Eigennote, vor allem durch den tem-
peramentvollen Glanz der Farbe, ins Auge
fallen. Einem Künstler wie Ury wird alles zum
koloristischen Erlebnis, sodaß beispielsweise ein
sich spiegelnder Kaffeehaustisch ihm das Gleiche
zu bedeuten vermag, wie Anderen eine im
Sonnenglanz auffunkelnde Wässerfläche.