Ausstellung der Berliner Sezession.
auf. Spröder und schwerfälliger, vielleicht tiefer
ist Willy Jaeckel, der bereits wiederholt an
monumentale Kompositionen sich gewagt hat
und diesmal sowohl in Landschaften als Porträts
die Prägnanz seines Sehens erweist. Viel Gär-
stoff ist noch in Erich Waske, einem eigen-
gestimmten Koloristen und technischen Ex-
perimentierer, der den letzten entscheidenden
Schritt noch zu tun hat. Als Jüngste seien, um
aus vorhandener Fülle nur diese noch heraus-
zugreifen, die einander sehr verwandten Bruno
Krauskopf und Wilhelm Kohlhoff genannt,
in denen beiden ein kräftiger Zukunftsstoff
rumort. Auf der Ausstellung tritt namentlich
Krauskopf hervor, als ein sinnlich-vollblütiger
und seltsam-verträumter Künstler, der zuweilen,
wie auf dem berückenden Bildnis einer reiferen
Frau, geradezu die alten Meister in die Schranken
fordert, zumeist aber die kühnsten Wege einer
selbst exzentrischen Modernität wandelt und
einem Eigenstil huldigt, der bis ins Schrullenhafte
geht. Jedenfalls wird diese reiche und stolze
Begabung sich noch vielfach zu klären haben —
jedenfalls Einer, auf dessen Entwickelung man
gespannt sein darf. \ .Von Kohlhoff verdient,
außer seinem frappanten Selbstporträt, vor
HEINRICH ED. LINDE-WALTHER—BERLIN. »BILDNIS Dr. OTTO« (berl. sezession).
auf. Spröder und schwerfälliger, vielleicht tiefer
ist Willy Jaeckel, der bereits wiederholt an
monumentale Kompositionen sich gewagt hat
und diesmal sowohl in Landschaften als Porträts
die Prägnanz seines Sehens erweist. Viel Gär-
stoff ist noch in Erich Waske, einem eigen-
gestimmten Koloristen und technischen Ex-
perimentierer, der den letzten entscheidenden
Schritt noch zu tun hat. Als Jüngste seien, um
aus vorhandener Fülle nur diese noch heraus-
zugreifen, die einander sehr verwandten Bruno
Krauskopf und Wilhelm Kohlhoff genannt,
in denen beiden ein kräftiger Zukunftsstoff
rumort. Auf der Ausstellung tritt namentlich
Krauskopf hervor, als ein sinnlich-vollblütiger
und seltsam-verträumter Künstler, der zuweilen,
wie auf dem berückenden Bildnis einer reiferen
Frau, geradezu die alten Meister in die Schranken
fordert, zumeist aber die kühnsten Wege einer
selbst exzentrischen Modernität wandelt und
einem Eigenstil huldigt, der bis ins Schrullenhafte
geht. Jedenfalls wird diese reiche und stolze
Begabung sich noch vielfach zu klären haben —
jedenfalls Einer, auf dessen Entwickelung man
gespannt sein darf. \ .Von Kohlhoff verdient,
außer seinem frappanten Selbstporträt, vor
HEINRICH ED. LINDE-WALTHER—BERLIN. »BILDNIS Dr. OTTO« (berl. sezession).