Ausstellung der Berliner Sezession.
behandelt und zeigt eine leise und ferne An-
näherung an Rodin, dem sonst Metzner geradezu
als Gegenpol gegenübersteht. Aber diese An-
näherung, bei der unser deutscher Meister von
seiner Eigenpersönlichkeit nichts opfert, be-
deutet eine schätzenswerte Bereicherung, aus
der noch weitere schöne Früchte keimen können.
Echtester Metzner von der bekannten Art ist
ein charakteristischer Porträtkopf, in dem
Schmerzliches und Bizarres seltsam vereint
sind. Weit ab von diesen Regionen führt jedoch
Paul Scheurich, der bekannte kapriziöse
Illustrator, der in graziösen Kleinplastiken die
ihm vertraute Welt des Rokoko beschwört, f. s.
Der Maler erschaut die Natur, er durchschaut sie,
und sofern er ein Künstler ist, ist sein Schauen
ein schöpferisches: aus der Nachahmung der Natur
wird in der Form seiner Nachahmung eine neue
Schöpfung, denn sie gibt nicht nur den Geist der Natur,
sondern auch den Geist des Künstlers wieder. Und
gerade das Schöpferische ist die unüberbrückbare Kluft,
die den Kunsthandwerker vom Kunst-Maler trennt:
dieser schafft aus der Natur ein Neues, noch nicht
Existierendes, jener, indem er die Natur kopiert, höch-
stens einen Abklatsch der Natur. In der schöpferi-
schen Auffassung der Natur unterscheidet sich der
Maler von dem geschickten Handwerker, der ihm in
Kunstfertigkeit oft genug über ist. MAX LIEBERMANN.
behandelt und zeigt eine leise und ferne An-
näherung an Rodin, dem sonst Metzner geradezu
als Gegenpol gegenübersteht. Aber diese An-
näherung, bei der unser deutscher Meister von
seiner Eigenpersönlichkeit nichts opfert, be-
deutet eine schätzenswerte Bereicherung, aus
der noch weitere schöne Früchte keimen können.
Echtester Metzner von der bekannten Art ist
ein charakteristischer Porträtkopf, in dem
Schmerzliches und Bizarres seltsam vereint
sind. Weit ab von diesen Regionen führt jedoch
Paul Scheurich, der bekannte kapriziöse
Illustrator, der in graziösen Kleinplastiken die
ihm vertraute Welt des Rokoko beschwört, f. s.
Der Maler erschaut die Natur, er durchschaut sie,
und sofern er ein Künstler ist, ist sein Schauen
ein schöpferisches: aus der Nachahmung der Natur
wird in der Form seiner Nachahmung eine neue
Schöpfung, denn sie gibt nicht nur den Geist der Natur,
sondern auch den Geist des Künstlers wieder. Und
gerade das Schöpferische ist die unüberbrückbare Kluft,
die den Kunsthandwerker vom Kunst-Maler trennt:
dieser schafft aus der Natur ein Neues, noch nicht
Existierendes, jener, indem er die Natur kopiert, höch-
stens einen Abklatsch der Natur. In der schöpferi-
schen Auffassung der Natur unterscheidet sich der
Maler von dem geschickten Handwerker, der ihm in
Kunstfertigkeit oft genug über ist. MAX LIEBERMANN.