MALER ARTHUR ILLIES-HAMBURG.
VON E. F. KULLBERG.
Mensch und Künstler sollen wesensverwandt
sein. Freilich selten erlebt man dies so
vollkommen, wie gerade bei dem Maler Arthur
Illies. Keine Frage, daß uns der Weg, den der
nun Siebenundvierzigjährige bisher gegangen ist,
erst heute völlig klar erscheint. Wir stehen vor
dem Ergebnis seines Schaffens und dürfen uns
nicht darüber wundern, wenn dies von den
früheren Bestrebungen des Künstlers so gänzlich
verschiedene Ziel, einigermaßen überrascht. Das
ist in der Tat für Arthur Illies charakteristisch.
Gerade die Eigenart seiner Persönlichkeit zwingt
ihn ebenso oft, stehen zu bleiben und innezu-
halten als blind draufloszustürmen.
Wir haben ihn schon in jungen Jahren als einen
ausgezeichneten Beobachter des rein naturali-
stischen Elements im Bilde bewundern dürfen.
Verfeinerung der Empfindung für die Farbe,
verbunden mit einer seltenen Darstellungsfähig-
keit, bedeuteten die glänzenden Vorzüge, die
die erste Epoche des Künstlers auszeichneten.
Schon 1898 drängt sich Figürliches stark in
den Vordergrund seines Schaffens. Es sind
Märchenbilder, die Illies malt. Nachdem er sich
einmal von der einfachen Darstellung eines
Landschaftsbildes abgewendet hat, erweckt in
ihm vielmehr die Vorstellung von Bewegung in
der Schöpfung gänzlich neue Eindrücke. Diesem
eigenen Problem widmete der Künstler sein be-
sonderes Studium u. opferte damit vieles auf, um
seine durchaus neuen Absichten auszugestalten.
Hier genannt zu werden verdienen die jahre-
langen Studien nach Bewegungsmotiven seit
dem Jahre 1898. Zuerst das Modell der Ball-
spielerin, später: Bewegtes Wasser, Brandung,
endlich Kollektionen von Hamburger Straßen-
bildern. Dieses wertvolle Material bedeutete
für den Künstler den festen und sichern Aus-
gangspunkt, um aus innerer Anschauung das Bild
zu malen, das sich einzig aus rein seelischen
Kraftquellen entwickeln sollte. Landschaft oder
Menschen werden in Verbindung mit dem
XXI. Jan.-Febr. 1918. 4
VON E. F. KULLBERG.
Mensch und Künstler sollen wesensverwandt
sein. Freilich selten erlebt man dies so
vollkommen, wie gerade bei dem Maler Arthur
Illies. Keine Frage, daß uns der Weg, den der
nun Siebenundvierzigjährige bisher gegangen ist,
erst heute völlig klar erscheint. Wir stehen vor
dem Ergebnis seines Schaffens und dürfen uns
nicht darüber wundern, wenn dies von den
früheren Bestrebungen des Künstlers so gänzlich
verschiedene Ziel, einigermaßen überrascht. Das
ist in der Tat für Arthur Illies charakteristisch.
Gerade die Eigenart seiner Persönlichkeit zwingt
ihn ebenso oft, stehen zu bleiben und innezu-
halten als blind draufloszustürmen.
Wir haben ihn schon in jungen Jahren als einen
ausgezeichneten Beobachter des rein naturali-
stischen Elements im Bilde bewundern dürfen.
Verfeinerung der Empfindung für die Farbe,
verbunden mit einer seltenen Darstellungsfähig-
keit, bedeuteten die glänzenden Vorzüge, die
die erste Epoche des Künstlers auszeichneten.
Schon 1898 drängt sich Figürliches stark in
den Vordergrund seines Schaffens. Es sind
Märchenbilder, die Illies malt. Nachdem er sich
einmal von der einfachen Darstellung eines
Landschaftsbildes abgewendet hat, erweckt in
ihm vielmehr die Vorstellung von Bewegung in
der Schöpfung gänzlich neue Eindrücke. Diesem
eigenen Problem widmete der Künstler sein be-
sonderes Studium u. opferte damit vieles auf, um
seine durchaus neuen Absichten auszugestalten.
Hier genannt zu werden verdienen die jahre-
langen Studien nach Bewegungsmotiven seit
dem Jahre 1898. Zuerst das Modell der Ball-
spielerin, später: Bewegtes Wasser, Brandung,
endlich Kollektionen von Hamburger Straßen-
bildern. Dieses wertvolle Material bedeutete
für den Künstler den festen und sichern Aus-
gangspunkt, um aus innerer Anschauung das Bild
zu malen, das sich einzig aus rein seelischen
Kraftquellen entwickeln sollte. Landschaft oder
Menschen werden in Verbindung mit dem
XXI. Jan.-Febr. 1918. 4