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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 41.1917-1918

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Kapralik, Eduard: Zu den Gemälden von Rudolf Glotz, Wien
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https://doi.org/10.11588/diglit.8537#0292

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Zu den Gemälden von Rudolf Glotz— Wien.

rudolf glotz—wien.

gemälde »in sonnigem schweigen«

feurige Lichtzauber entlockt. Starre Felsba-
stionen und sanftgeschwungene Hochwiesen,
Himmel und Wolken, Tier und Mensch sind alle
eines Wesens, als Gefüge eines Ganzen ge-
gliedert, ewiges Gesetz spiegelnd, das Geheim-
nis zeitlos thronender Naturmajestät. In straffem
dekorativem Gleichgewicht offenbart dies das
Gemälde „Hirtenandacht", auch in den Bildern
„In sonnigem Schweigen" und „Heißer Tag" ist
alles der allein herrschenden Hoheit der Natur
untergeordnet, der Mensch erscheint nur als
Lebensform des Bodens mit seiner Atmosphäre,
symbolisch bis zur Schemenhaftigkeit in dem
zuletzt genannten Bilde. Nur in „Bittgang"
nimmt der Zug der Bauern selbständige Geltung

in Anspruch; ihre starke persönlich betonte ur-
wüchsige Realität bringt in die Monumentalität
der Landschaft einen Einschlag von Genre.

Die Hochgebirgsmalerei ist das bevorzugte
Gebiet Glotz's, auf dem er die kräftigsten An-
triebe findet, seine Fähigkeiten greifen aber
noch nach anderen Richtungen aus. Die Kupfer-
stichsammlung der Hofbibliothek, die „Alber-
tina" und dieLiechtenstein-GaleriehabenHand-
zeichnungen und Radierungen von ihm erworben.
Glotz' s Streben ist innerlich klar und von äußeren
Störungen unbeirrt. In ihm arbeitet sich eine
ernste und festgefügte treue Persönlichkeit mit
deutscher Innigkeit und bewundernswürdigem
Idealismus ihren Weg aufwärts, eduard kapralik.
 
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