Zu den Bildern von R. Otto-Dresden-Loschwitz.
des Sächsischen Staates, des Städtischen Mu-
seums in Leipzig, der Stadt Dresden und einiger
Privatgalerien, wie auch Werke von ihm auf
verschiedenen Ausstellungen anzutreffen waren,
— ist Schüler der Königlichen Kunstakademie
zu Dresden gewesen und hat im Meister-Atelier
Karl Bantzers gearbeitet. Es ist bedeutsam,
daß aus der Lehre dieses Meisters und Schil-
derers hessischen Bauernlebens und streng-ein-
dringlicher Bildnisse, Jünger der verschiedensten
Richtungen, der schon längst konventionellen
und allerneusten, hervorgegangen sind, und
dieses gleich nach Beendigung ihrer Lehrjahre.
Ein Zeichen der behutsamen Hand des Pflegers.
Bantzer ist mit Vorliebe der Maler zarter Frei-
lichtlandschaften , — und sein Schüler R. Otto
greift wieder zurück und scheint einer anderen
großen Tradition Folge leisten zu wollen, die
ihn äußerlich dem Meister Charles Schuch näher
bringt. Es wird für den Künstler großer und
ernster Selbstaufopferung bedürfen, um das
Erbe Leibi's auch nur aus zweiter Hand ent-
gegenzunehmen und verwalten zu dürfen. . . z.
m
Wer durch dasjenige, was andere vor ihm ge-
schaffen haben, ganz und gar in pesseln ge-
schlagen und zum sklavischen Nachbeter herabgedrückt
würde, an dem könnte die Kunst nicht viel verlieren,
auch wenn er von aller Last der Vergangenheit befreit
wäre; wem im Verkehr mit den großen Geistern der
Vergangenheit nichts einfällt, dem fällt auch nichts ein,
wenn man ihn mit seinem Geiste allein läßt. Denn den
Geist, d. h. die ausgesprochene, eigenartige Individua-
lität, überflüssig zu machen, das kann niemals der wahre
Sinn der Beschäftigung mit der Vergangenheit, sei es in
Kunst, sei es in Wissenschaft, sein. Nur sie zu wecken,
sie zu stärken, sie zu kultivieren und zu bereichern, da-
rum allein kann es sich handeln. . . FRIEDRICH JODL.
>CHINESISCHER PORZELLAN-TELLER MIT FARBIGER MALEREI« Kunsthandlung hugo meyl-münchen.
des Sächsischen Staates, des Städtischen Mu-
seums in Leipzig, der Stadt Dresden und einiger
Privatgalerien, wie auch Werke von ihm auf
verschiedenen Ausstellungen anzutreffen waren,
— ist Schüler der Königlichen Kunstakademie
zu Dresden gewesen und hat im Meister-Atelier
Karl Bantzers gearbeitet. Es ist bedeutsam,
daß aus der Lehre dieses Meisters und Schil-
derers hessischen Bauernlebens und streng-ein-
dringlicher Bildnisse, Jünger der verschiedensten
Richtungen, der schon längst konventionellen
und allerneusten, hervorgegangen sind, und
dieses gleich nach Beendigung ihrer Lehrjahre.
Ein Zeichen der behutsamen Hand des Pflegers.
Bantzer ist mit Vorliebe der Maler zarter Frei-
lichtlandschaften , — und sein Schüler R. Otto
greift wieder zurück und scheint einer anderen
großen Tradition Folge leisten zu wollen, die
ihn äußerlich dem Meister Charles Schuch näher
bringt. Es wird für den Künstler großer und
ernster Selbstaufopferung bedürfen, um das
Erbe Leibi's auch nur aus zweiter Hand ent-
gegenzunehmen und verwalten zu dürfen. . . z.
m
Wer durch dasjenige, was andere vor ihm ge-
schaffen haben, ganz und gar in pesseln ge-
schlagen und zum sklavischen Nachbeter herabgedrückt
würde, an dem könnte die Kunst nicht viel verlieren,
auch wenn er von aller Last der Vergangenheit befreit
wäre; wem im Verkehr mit den großen Geistern der
Vergangenheit nichts einfällt, dem fällt auch nichts ein,
wenn man ihn mit seinem Geiste allein läßt. Denn den
Geist, d. h. die ausgesprochene, eigenartige Individua-
lität, überflüssig zu machen, das kann niemals der wahre
Sinn der Beschäftigung mit der Vergangenheit, sei es in
Kunst, sei es in Wissenschaft, sein. Nur sie zu wecken,
sie zu stärken, sie zu kultivieren und zu bereichern, da-
rum allein kann es sich handeln. . . FRIEDRICH JODL.
>CHINESISCHER PORZELLAN-TELLER MIT FARBIGER MALEREI« Kunsthandlung hugo meyl-münchen.