Der Sieg der Qualität.
„Ich wünsche wohl von Grund meiner Seele,
daß wir bald einen guten Frieden haben
möchten, denn ich bin des Krieges so müde,
als wenn ich ihn mit Löffeln gefressen hätte,
wie man als pflegt zu sagen", so schrieb — 1676
die urwüchsige Liselotte von der Pfalz, lange
bevor man ihr schönes väterliches Schloß von
Heidelberg in Schutt und Trümmer sinken ließ. —
Wer von uns hätte nicht einen ähnlichen Wunsch
und zwar mit dem aufrichtigsten Zusatz, nicht so
lange auf dessen glücklichere Erfüllung warten
zu müssen! In felsenfester Zuversicht auf unsere
unvergleichlichen Vaterlandsverteidiger sehen
wir der Zukunft]entgegen, obgleich sie für jede
Art von Kunstbetätigung weniger glückliche
Möglichkeiten zu bergen scheint, als dies vor
dem Weltkriege der Fall war. Inzwischen trösten
wir uns aber mit der Tatsache, daß uns der
ungeheuere Weltbrand wenigstens auch einen
großen Haufen qualitätsloser Waren beseitigen
half und Platz für Besseres geschaffen, und
schmunzeln über die beiden zufriedenen Philister
im „Simplizissimus" (1916 S. 238), für die sich
die weltgeschichtlichen Ereignisse von nie vor-
her dagewesenen Dimensionen zu der be-
ruhigenden Erlösung verdichten: „Der Krieg
hat amal kemma müass'n — wie hätt'n mir
denn sonst unsre alten Ladenhüter an'bracht?!".
PROFESSOR HEINR. JOBST—DARMSTADT. »BRUNNEN IN MUSCHELKALKSTEINc
„Ich wünsche wohl von Grund meiner Seele,
daß wir bald einen guten Frieden haben
möchten, denn ich bin des Krieges so müde,
als wenn ich ihn mit Löffeln gefressen hätte,
wie man als pflegt zu sagen", so schrieb — 1676
die urwüchsige Liselotte von der Pfalz, lange
bevor man ihr schönes väterliches Schloß von
Heidelberg in Schutt und Trümmer sinken ließ. —
Wer von uns hätte nicht einen ähnlichen Wunsch
und zwar mit dem aufrichtigsten Zusatz, nicht so
lange auf dessen glücklichere Erfüllung warten
zu müssen! In felsenfester Zuversicht auf unsere
unvergleichlichen Vaterlandsverteidiger sehen
wir der Zukunft]entgegen, obgleich sie für jede
Art von Kunstbetätigung weniger glückliche
Möglichkeiten zu bergen scheint, als dies vor
dem Weltkriege der Fall war. Inzwischen trösten
wir uns aber mit der Tatsache, daß uns der
ungeheuere Weltbrand wenigstens auch einen
großen Haufen qualitätsloser Waren beseitigen
half und Platz für Besseres geschaffen, und
schmunzeln über die beiden zufriedenen Philister
im „Simplizissimus" (1916 S. 238), für die sich
die weltgeschichtlichen Ereignisse von nie vor-
her dagewesenen Dimensionen zu der be-
ruhigenden Erlösung verdichten: „Der Krieg
hat amal kemma müass'n — wie hätt'n mir
denn sonst unsre alten Ladenhüter an'bracht?!".
PROFESSOR HEINR. JOBST—DARMSTADT. »BRUNNEN IN MUSCHELKALKSTEINc