Edmund Steppes-München.
EDMUND STEPPES—MÜNCHEN.
GEMÄLDE »WALDEAPELLE« 190(1.
Das Musikalische liegt beiSteppes aber nicht
im Äußern, in der Örtlichkeit, sondern im Ge-
fühls- und Stimmungswert, in der Anordnung
und Verteilung der Massen und in der Mischung
und Anwendung der Farben, die er wie ein sorg-
fältig besetztes und beherrschtes Orchester be-
handelt. Es ist bezeichnend für Steppes, daß
er und wie er mit seinen Landschaftswerken
Joh.Seb. Bach, J. Haydn und W.A.MozartDenk-
male setzt: des einen Reichtum, Stärke und
vielgliedrige Form, des andern Heiterkeit und
Keuschheit, des dritten spielende Liebens-
würdigkeit und ergreifender Ernst. — Steppes'
Natur ist zu gesund und vollsaftig, als daß er nur
die gefühlvolle Seite der Natur erfaßte. Seine
helle Siegfriedart bekennt auch das Dämonische
der Einsamkeit und das Märchenhafte der Welt-
ferne. Er liebt es in der letzten Zeit, der Hoch-
gebirgsnatur nachzugehen, ihre Felsschründe
und Klamme, ihre Wettertannen und Quell-
schluchten malerisch auszuwerten. Dort, wo
über die Geheimnisse der Natur Sonne und
Mond zitternd ihr Licht gießen, wo es frei und
offen über Gipfel und Grate flutet, dort strömt
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EDMUND STEPPES—MÜNCHEN.
GEMÄLDE »WALDEAPELLE« 190(1.
Das Musikalische liegt beiSteppes aber nicht
im Äußern, in der Örtlichkeit, sondern im Ge-
fühls- und Stimmungswert, in der Anordnung
und Verteilung der Massen und in der Mischung
und Anwendung der Farben, die er wie ein sorg-
fältig besetztes und beherrschtes Orchester be-
handelt. Es ist bezeichnend für Steppes, daß
er und wie er mit seinen Landschaftswerken
Joh.Seb. Bach, J. Haydn und W.A.MozartDenk-
male setzt: des einen Reichtum, Stärke und
vielgliedrige Form, des andern Heiterkeit und
Keuschheit, des dritten spielende Liebens-
würdigkeit und ergreifender Ernst. — Steppes'
Natur ist zu gesund und vollsaftig, als daß er nur
die gefühlvolle Seite der Natur erfaßte. Seine
helle Siegfriedart bekennt auch das Dämonische
der Einsamkeit und das Märchenhafte der Welt-
ferne. Er liebt es in der letzten Zeit, der Hoch-
gebirgsnatur nachzugehen, ihre Felsschründe
und Klamme, ihre Wettertannen und Quell-
schluchten malerisch auszuwerten. Dort, wo
über die Geheimnisse der Natur Sonne und
Mond zitternd ihr Licht gießen, wo es frei und
offen über Gipfel und Grate flutet, dort strömt
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