Lasar Segall
a
Aus selbstsicherer Distanz gewinnen die je-
weiligen Motive ihre allerdings nicht immer
gleichwertige Gestalt. Inmitten der kaleidoskop-
artigen Fülle des Anregenden erzwingt der
Künstler eine Form, die primär von der Idee
malkünstlerischer Bändigung getragen ist und
besonders in der „Brasilianischen Negerfrau"
einen faszinierenden Niederschlag gefunden hat.
Daneben sind es einige Stilleben, deren einfache
Gesättigkeit in Form und Farben neue und über-
raschende Möglichkeiten eröffnet. Aber auch in
einer „Guitarrespielerin" und in einem „Neger-
knaben" prägt sich eine künstlerische Sicher-
heit aus, die ebenso wenig ethnographischer
Eitelkeit wie einer Originalitätssucht um jeden
Preis verfällt, sondern auf alten Fundamenten
ganz selbstverständlich weiterbaut. Nicht die
technische Brillanz, wie sie als Rückschlag auf
den Expressionismus jetzt fast ausschließlich
vertreten wird, ist das Ziel der Malerei Lasar
Segalls, sondern, wie sich der Künstler schlicht
gelegentlich seines Aufenthalts in Deutschland
ausdrückte, eine sinnvolle Malerei mit Einschluß
einer natürlichen Seelensprache, o. brattskoven.
*
Die Kunst der Malerei fängt erst da an, wo die
Studie aufhört. Wer zu einer Stimmung,
die er ausdrücken will, Farben notwendig hat,
ist Maler, wem die Form Ausdrucksmittel ist,
der muß Bildhauer werden. . . stauffer—bern.
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Aus selbstsicherer Distanz gewinnen die je-
weiligen Motive ihre allerdings nicht immer
gleichwertige Gestalt. Inmitten der kaleidoskop-
artigen Fülle des Anregenden erzwingt der
Künstler eine Form, die primär von der Idee
malkünstlerischer Bändigung getragen ist und
besonders in der „Brasilianischen Negerfrau"
einen faszinierenden Niederschlag gefunden hat.
Daneben sind es einige Stilleben, deren einfache
Gesättigkeit in Form und Farben neue und über-
raschende Möglichkeiten eröffnet. Aber auch in
einer „Guitarrespielerin" und in einem „Neger-
knaben" prägt sich eine künstlerische Sicher-
heit aus, die ebenso wenig ethnographischer
Eitelkeit wie einer Originalitätssucht um jeden
Preis verfällt, sondern auf alten Fundamenten
ganz selbstverständlich weiterbaut. Nicht die
technische Brillanz, wie sie als Rückschlag auf
den Expressionismus jetzt fast ausschließlich
vertreten wird, ist das Ziel der Malerei Lasar
Segalls, sondern, wie sich der Künstler schlicht
gelegentlich seines Aufenthalts in Deutschland
ausdrückte, eine sinnvolle Malerei mit Einschluß
einer natürlichen Seelensprache, o. brattskoven.
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Die Kunst der Malerei fängt erst da an, wo die
Studie aufhört. Wer zu einer Stimmung,
die er ausdrücken will, Farben notwendig hat,
ist Maler, wem die Form Ausdrucksmittel ist,
der muß Bildhauer werden. . . stauffer—bern.